Fotos "Four Lions" - fünf Dschihad-Deppen unterwegs
Omar ist ein ganz normaler britischer Moslem, auf den ersten Blick unterscheidet er sich nicht von anderenmoderaten Glaubensgenossen. Er ist pakistanischer Herkunft, aber in England geboren, lebt mit seiner Frau Sofia und ihrem gemeinsamen Sohn in einem kleinen Häuschen und er hat einen Job als Sicherheitsbeamter bei der U-Bahn. Und doch ist Omar Anführer einer islamistischenTerrorzelle. Er will den Heiligen Krieg nach England bringen.
Aber vom Jihad lässt sich einfacher träumen, als ihn in die Tat umzusetzen. Vor allem, wenn man es mit den Jungs zutun hat, mit denen sich Omar tagein tagaus in seiner Zelle herumzuschlagen hat. Waj hält das mit dem Terror für eine gute Idee und schließt sich an, weil er nichts Besseres zu tun hat – außerdem trifft Omar ohnehinimmer alle Entscheidungen für ihn.
Barry ist als weißer islamischer Konvertit zwar völlig anderer Meinung, aber dasmacht nichts, denn das ist er grundsätzlich. Aus Prinzip. Er lässt keine Gelegenheit aus, Omars Führerschaft in Frage zu stellen und immer noch abseitigere Vernichtungsszenarienzu schmieden.
Als Bombenbauer stößt Faisal zu der Truppe.
Eigentlich ist er als Selbstmordattentäter der Zelle auserkoren, aber das könnte schwierig werden, weil sich Faisal umseinen Vater kümmern muss, der krank geworden ist.
Um der Gruppe dennoch zu helfen, hat er es sich zum Ziel gesetzt,Krähen zu dressieren und mit kleinen Sprengstoffgürteln zu versehen, die er per Funk mit seinem Handy zünden will.
Und immerhin ist es ihm gelungen, in der Drogerie auf der anderen Seite der Straße literweise Peroxid aufzukaufen, derwichtigste Bestandteil seiner Sprengsätze. Um keine Aufmerksamkeit zu erregen, hat er beim Kauf immer wieder seineStimme verstellt und sich als Frau ausgegeben, was womöglich aufgrund seines unübersehbaren Vollbarts absurdgewirkt haben könnte.
Omar und Waj werden von einemOnkel Omars nach Pakistan eingeladen, wo der Kontakt zu einem Ausbildungslager für kommende Mudschahedin inden Bergen gelegt wurde. Der raue Ton und die militärische Disziplin verlangen den beiden verwöhnten Westentaschen-Revoluzzern viel ab. Schnell ist den Ausbildern klar, das mit den beiden Jungs kein Heiliger Krieg zu gewinnen ist.
Vorzeitig werden Omar und Waj wieder in ihre Heimat geschickt. Obwohl unehrenhaft aus der Armee Allahs entlassen,ist Omar nun umso entschlossener, seine ursprünglichen Pläne umzusetzen und zu beweisen, dass er ein guter Moslemist.
Doch die Situation in der Zelle ist nicht einfacher geworden: Barry hat die Abwesenheit Omars zu dessen Verärgerunggenutzt, mit dem verhinderten Rapper Hassan einen weiteren Gotteskrieger für ihre Sache zu rekrutieren.
Als der Transport von Faisals frisch hergestelltem Sprengstoff mit einem tragischen Unfall endet, sieht Omar nur einenAusweg: Desillusioniert kehrt er der Gruppe den Rücken, um im Kreis seiner Familie neuer Kraft zu schöpfen.
IhreErmutigung weist ihm den Weg: Ein Mudschahedin darf sich von Hemmschuhen und Hindernissen nicht aus der Bahnwerfen lassen, wenn der Jihad gelingen soll. Auch ein Anschlagsziel kristallisiert sich heraus: Verkleidet wollen sichdie verbliebenen Mitglieder der Zelle beim Londoner Marathon unter das Volk mischen und ein Blutbad anrichten. Schnellgeht ihr Plan schief, schnell steht fest: Keiner kommt hier lebend raus...
Four Lions (Großbritannien 2010)
Regie: Christopher Morris. Mit: Riz Ahmed, Arsher Ali, Nigel Lindsay, Kayvan Novak. Länge: 97 Minuten. FSK: 16Kinostart am 21. April 2011