Starbesetztes Spektakel „Midway“ Heldengeschichten aus Pearl Harbour

Roland Emmerich erzählt in „Midway“ eine mitunter pathetische, aber doch sehenswerte Kriegsgeschichte.

 Ed Skrein (l.) als Dick Best und Mandy Moore als seine Frau Ann Best in „Midway“.

Ed Skrein (l.) als Dick Best und Mandy Moore als seine Frau Ann Best in „Midway“.

Foto: dpa/Reiner Bajo

(dpa) Regisseur Roland Emmerich hat sich mit Actionfilmen wie „Independence Day“ und „White House Down“ einen Namen gemacht. Kaum ein deutscher Filmemacher ist in Hollywood so bekannt wie der 63-Jährige. Nun kommt sein neuer Film ins Kino: „Midway – Für die Freiheit“ erzählt von einer Seeschlacht im Zweiten Weltkrieg. Rund 100 Millionen Dollar hat das Projekt gekostet. Als Kinobesucher fühlt man sich wie in einem Videospiel. Die Bilder nehmen einen mit in einen Kampfflieger, der sich durch die Luft schraubt und Flugzeugträger bombardiert. Gedreht wurde auch an einigen Originalschauplätzen, vieles entstand am Computer.

Der Film spielt im Pazifik. Ein halbes Jahr nach dem Angriff der Japaner auf den US-Stützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii kommt es im Juni 1942 zur wichtigen Seeschlacht: Japan und die USA kämpfen um die Midway-Inseln. Dass Japan trotz besserer Ausstattung eine Niederlage einsteckt, gilt später als Wendepunkt im Pazifikkrieg.

Woody Harrelson („Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“) und Dennis Quaid („The Day After Tomorrow“) geben hart gesottene Navy-Admirale. Patrick Wilson („Aquaman“) spielt einen Geheimdienstler, der mit seinem Team die verschlüsselte Kommunikation knacken soll. Zum Cast gehören auch viele hübsche junge Männer – und eine gut frisierte Mandy Moore („This is Us“).

Emmerich zeigt gewaltige Bilder, die nicht ohne Pathos auskommen. Piloten schlagen sich nach gelungenen Manövern auf die Schultern. Mandy Moore wartet perfekt geschminkt auf ihren Ehemann. Und japanische Kommandanten gehen freiwillig mit ihrem Schiff unter. Das wirkt an sich nicht besonders neu.

Trotzdem verdeutlicht der Film die Brutalität des Kriegs. Emmerich nimmt einen mit in U-Boote und Geheimdienstzentralen, in Lazarette und Jets. Wenn sich Piloten anspornen, mit riskanten Flügen in die Geschichte einzugehen, kommt viel Heldenepos rüber. Vielleicht zeigt der Film aber auch genau dann, wie verquer Motivation funktionierte.

An der Entstehung des Films arbeiteten laut Emmerich Tausende Menschen weltweit. Der gebürtige Stuttgarter rührt seitdem kräftig die Werbetrommel, gibt Interviews und tritt im Fernsehen auf. In den USA kommt „Midway – Für die Freiheit“ Freitag ins Kino, kurz vor dem Veteranentag am 11. November.

Dass Roland Emmerich nicht nur fiktive Katastrophenfilme interessieren, hat er mehrfach gezeigt. Mit „Stonewall“ (2015) verfilmte er die Geschichte der Schwulenbewegung in den USA, in „Anonymus“ (2011) beschäftigt er sich mit der Identität von Shakespeare. Mit dem neuen Film widmet er sich jetzt wieder den gewaltigen Bildern.

Emmerich wollte „Midway“ schon vor einigen Jahren drehen. Seiner Meinung nach passt der Film auch jetzt gut in die Zeit. Der Regisseur will damit den Menschen ein Denkmal setzen, die für Freiheit gekämpft haben. Auch wenn am Ende vielleicht etwas viel Denkmal heraus gekommen ist, funktioniert der Film.

Midway – Für die Freiheit, USA/China 2019 – Regie: Roland Emmerich, mit Luke Evans, Patrick Wilson, Woody Harrelson, 138 Min.

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