Mit vielen Klischees Nostalgisches Rennfahrerdrama

Matt Damon und Christian Bale fahren Rennen in „Le Mans 66“.

 Matt Damon (l.) und Christian Bale in „Le Mans 66“.

Matt Damon (l.) und Christian Bale in „Le Mans 66“.

Foto: dpa/-

(dpa) Donnernde Kisten, quietschende Reifen, spektakuläre Überholmanöver und katastrophale Unfälle – das 24-Stunden-Rennen von Le Mans ist eines der berühmtesten Langstreckenrennen der Welt. Und lange galt es auch als eins der gefährlichsten. Auf der Kinoleinwand lieferten sich 1971 Hollywood-Star Steve McQueen und der deutsche Schauspieler Siegfried Rauch ein halsbrecherisches Rennen in dem dokumentarisch anmutenden, fiktiven Drama „Le Mans“. Nun kommt mit „Le Mans 66 – Gegen jede Chance“ ein Rennsportfilm in die Kinos, der auf einer wahren Geschichte basiert: dem Prestige-Duell zwischen dem US-Konzern Ford und dem italienischen Sportwagen-Hersteller Ferrari.

Matt Damon („Departed“) spielt den ehemaligen Rennfahrer Carroll Shelby, der 1959 in Le Mans triumphierte und seine Karriere wenig später aus gesundheitlichen Gründen beenden musste. Shelby ist ein Getriebener. Er erfindet sich neu, wird Autodesigner und -verkäufer und mischt im Motorsport weiter mit. Einer seiner Mechaniker, der gleichermaßen geniale wie hitzköpfige Ken Miles, ist ebenfalls ein brillanter Rennfahrer. Oscar-Gewinner Christian Bale („The Fighter“) spielt den britisch-stämmigen Familienvater, dessen Temperament einer großen Motorsport-Karriere im Wege zu stehen scheint.

Für Shelby und Miles bietet sich die große Chance, als Ford entscheidet, beim Rennen von Le Mans gegen den Seriensieger Ferrari anzutreten, um sein Image mit dem aufregenden Gefühl des Rennsports aufzubessern. Dafür rekrutiert Ford schließlich Shelbys Team. Shelby und Miles bleiben nur wenige Monate bis zum Rennen und um den Ford GT40 wettbewerbsfähig zu machen.

Obwohl sie auf realen Personen basieren, sind manche Nebenfiguren in „Le Mans 66“ zu klischeehaft geraten. Dass die italienischen Ferrari-Piloten meist grimmig gucken und wie Bösewichte wirken, ist albern. Shelbys damaliger Teamchef Charlie Agapiou und Miles‘ Sohn Peter wirkten als Berater mit.

„Logan“-Regisseur James Mangold hat einen sehr amerikanischen Film alter Schule gemacht, ein unterhaltsames und weitgehend unbeschwertes Drama mit nostalgischem Flair. „Le Mans 66 – Gegen jede Chance“ hat zwar nicht den Tiefgang früherer Werke Mangolds wie „Cop Land“ oder das Oscar-prämierte „Walk the Line“, punktet aber mit tollen Bildern im 60er-Jahre-Look. Und: Die bewegende Geschichte der Männerfreundschaft zwischen Shelby und Miles ist zeitlos. Außerdem muss man nicht zwangsläufig Motorsport-Fan sein, um beim spektakulären Finale auf der Rennstrecke von Le Mans mitzufiebern.

Le Mans 66, USA 2019 – Regie: James Mangold, mit Matt Damon, Christian Bale, Caitriona Balfe. 153 Min.

(dpa)
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