Kino-Trilogie Schluss mit Schrumpfen

In der letzten Lieferung haben vor allem die erwachsenen Darsteller ihren Spaß. Ansonsten ist „Hilfe, ich habe meine Freunde geschrumpft!“ ein eher maues Kino-Vergnügen.

 Oskar Keymer als Felix in einer Szene des Films "Hilfe, ich habe meine Freunde geschrumpft“.

Oskar Keymer als Felix in einer Szene des Films "Hilfe, ich habe meine Freunde geschrumpft“.

Foto: dpa/Martin Valentin Menke

Die ungeliebte Respektsperson auf Westentaschenformat einzuschrumpfen und ihre Autorität im Maßstab 1:100 ins Lächerliche zu ziehen, ist besonders für Kinder eine reizvolle Vorstellung. Die effektive Prämisse hat sich Sabine Ludwigs erfolgreiches Buch „Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft“ zunutze gemacht, das 2015 von Sven Unterwaldt recht liebenswert verfilmt wurde.

Drei Jahre später wurden in einem Sequel die Eltern auf Zahnputzbechergröße verkleinert, und nun folgt mit „Hilfe, ich habe meine Freunde geschrumpft“ der letzte Teil der Trilogie. Mittlerweile haben die Kinderdarsteller die Volljährigkeit erreicht und dürfen noch ein letztes Mal die Schulbank auf dem Otto-Leonhard-Gymnasium drücken, wo Otto Waalkes als guter Hausgeist im Verein mit Schulleiterin Dr. Schmitt-Gössenwein (Anja Kling) über das interne Zauberwissen wacht.

Darauf hat es die fiese Hexen-Direktorin Hulda Stechbarth (Andrea Sawatzki) abgesehen. Sie entsendet die blauäugige Melanie (Lorna zu Solms), um Felix Vorndran (Oskar Keymer) den Kopf zu verdrehen und das Notizbuch mit den Zauberformeln zu stehlen.

Regisseur Granz Henman versucht im Finale die bewährte Formel ins Jugendformat hinüberzuretten. Aber auch wenn in der letzten Folge die Hormone ins Spiel gebracht werden und das Freundschafts-Duett Felix und Ella (Lina Hüesker) durch ein Eifersuchtsdrama muss, lässt sich die Diskrepanz zwischen volljährigem Schülerensemble und kindgerechten Erzählmustern nicht glaubhaft überbrücken.

Wirklich Spaß scheinen hier vor allem die Erwachsenen mit ihren Charakteren zu haben. Andrea Sawatzki ist als Schurkenseele im gebrechlichen Körper hinreißend fies, und Anja Kling beweist in der Rolle der angespannten Schulleiterin mit Schmetterlingen im Bauch erneut ihr komödiantisches Talent.

Dennoch kann das nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Schrumpf-Idee schon vor der dritten Folge hinreichend auserzählt war.

Hilfe, ich habe meine Freunde geschrumpft, Deutschland 2021 – Regie: Granz Henman, mit Oskar Keymer, Anja Kling, Andrea Sawatzki, 97 MIn.

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