„Die Olchis“ im Kino Schmuddelfing soll krötig bleiben

Unterhaltung und Gelächter sind programmiert: Die müffelnden, grünen Olchis gibt es nun auch als Film. Die Müllhalde von Schmuddelfing hat es ins Kino geschafft. Doch die neue Heimat der Olchis ist in Gefahr, denn dort soll es bald duften statt stinken.

 Die Olchis auf der Leinwand.

Die Olchis auf der Leinwand.

Foto: dpa/-

Hamburg (dpa) Sie sind grün, sie stinken, sie futtern am liebsten Müll, und eines ihrer Lieblingswörter ist „krötig“. Kinder und Eltern dürften sofort wissen, von wem die Rede ist: von den Olchis. Nach ihrem durchschlagenden Erfolg als Kinderbuch-Helden wollen sie nun die Kinoleinwand erobern. Der Film „Die Olchis – Willkommen in Schmuddelfing“ holt die Olchi-Familie unter anderem mit den Stimmen von Annemarie und Wayne Carpendale auf die Leinwand. Der 85-Minüter ist ein Spaß für die ganze Familie und selbst für kleinere Kinder ohne zu viel Aufregung herrlich locker unterhaltsam.

Der Film startet mit der Ankunft der Olchis in Schmuddelfing, die dort eine neue Heimat für sich suchen. Überall sonst durften sie nicht bleiben, weil sie stinken und den Menschen mit ihrem Anderssein Angst machen. Dabei reist die siebenköpfige Olchi-Familie natürlich mit dem knatternden Drachen-Haustier Feuerstuhl an. Und sorgt so direkt für Aufsehen in dem kleinen Ort.

Sind es Außerirdische? Nein, die gibt es schließlich nur in Amerika, stellen die Bewohner und der Polizeichef erleichtert fest. Doch die Skepsis vor den müffelnden Neuankömmlingen bleibt zunächst. Vor allem die Frau des Bürgermeisters hat etwas gegen die Olchis – stehen die doch ihrem Plan im Weg, die ohnehin schon stark stinkende Müllkippe zu räumen und dort einen Wellness-Tempel zu errichten. Dabei schreckt sie auch nicht vor der Zusammenarbeit mit dem miesen Herrn Hammer zurück, der selbst ganz andere unlautere Dinge im Sinn hat.

Unerwartete Hilfe und Freunde finden die Olchis in dem Sohn der Bürgermeisterin, dessen Freundin Lotta und dem Professor Brausewein. Die versuchen nämlich auf wissenschaftlichem Weg, gegen den Gestank der Müllkippe vorzugehen – mit einem De-Stinkomaten. Denn mittlerweile kommen keine Touristen mehr nach Schmuddelfing, und in den noch bestehenden Geschäften laufen eigentlich nur noch Duftbäume wirklich gut.

Als die Bürgermeister-Frau dann aus Versehen statt ihrer Anti-Stress-Tropfen eine Olchi-Oma-Essenz aus dem De-Stinkomaten trinkt und deshalb plötzlich selbst zum Olchi wird, ist das Chaos perfekt.

Der seit mehr als 30 Jahren beliebte Olchi-Humor der im Hamburger Oetinger-Verlag veröffentlichten Bücher besticht auch im ersten Kinofilm. 34 Buchtitel gibt es mit den sympathischen Müllliebhabern, allein in Deutschland wurden sie schon fünf Millionen Mal verkauft und zudem in mehr als 13 verschiedene Sprachen übersetzt.

Der Film steht dabei den Büchern in nichts nach. So wunderbar animiert wie im Buch von Erhard Dietl gezeichnet rülpsen und grunzen sie beim und nach dem Essen, machen sich mit Enthusiasmus über alte Batterien – garniert mit ein bisschen Gummireifen-Abrieb – her und sinnieren über die Qualität von ranzigen Getränken.

„Uraltes Kettenöl – gereift in einer Plastikflasche. Ein 2016er Kettenöl. Exzellenter Jahrgang“, lobt Olchi-Opa da etwa, und eine sprechende Taube ermahnt unmittelbar danach die Zuschauer, das doch bitte nicht daheim nachzumachen. „Sowas vertragen wirklich nur die Olchis.“ So richtig gemütlich ist es erst, wenn es maximal unordentlich ist, und die superstarken Olchis können sogar Bagger hochheben.

Themen wie Weltoffenheit, Toleranz, Umweltbewusstsein und Zusammenhalt kommen ebenso ganz nebenbei im Film vor wie auch Kritik an Eltern, die lieber auf ihre Handys gucken statt sich mit ihrem Nachwuchs zu beschäftigen, oder die Freizeit ihrer Kinder mit Kursen und Lernen vollstopfen. Vor allem aber geht es um ganz viel Gelassenheit. Oder um es mit den Olchis zu sagen: „Muffelwind und Fliegenbein, das Leben kann nicht schöner sein.“

Die Olchis – Willkommen in Schmudelfing, Deutschland 2021 – Regie: Jens Møller und Toby Genkel, mit den Stimmen von Annemarie Carpendale und Wayne Carpendale, FSK 0

(dpa)
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