Reiseführer für Hobbit-Fans Eine Reise nach Mittelerde

Düsseldorf · Ab Mittwoch lädt uns Regisseur Peter Jackson mit "Der Hobbit" wieder zu einer Reise nach Mittelerde ein. Damit man sich in der schier grenzenlosen Welt von J.R.R. Tolkien nicht verläuft, haben wir einen nicht ganz ernst gemeinten Reiseführer entworfen. Denn eine Pauschalreise nach Mittelerde lohnt sich!

Was man zu "Der Hobbit" und "Herr der Ringe" wissen muss
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Was man zu "Der Hobbit" und "Herr der Ringe" wissen muss

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Der Vorteil an Mittelerde ist, dass sich der Urlauber die Zeit aussuchen kann, in der er den Hobbits und Elben einen Besuch abstattet. Denn Mittelerde ist ein fiktiver Kontinent, der in Tolkiens Romanen "Herr der Ringe" und "Der Hobbit" erwähnt wird. Er liegt in einer Welt, die ihren Beschreibungen zufolge unserer sehr ähnlich ist. Der große Unterschied: Hier treiben sich nicht menschliche Wesen rum, um die man lieber einen großen Bogen machen sollte.

Auch wenn der dunkle Fürst Sauron seine Orks zum Sturm auf Helms Klamm aufgerufen hat, sollte man lieber von einer Reise dorthin absehen. Gut, dass man in Mittelerde beliebig in der Zeit reisen kann. Da empfiehlt sich doch eher ein Abstecher ins Auenland. Hier leben die Hobbits, unweit davon, im Breeland, gibt es sogar ein von Menschen bewohntes Dorf namens Bree. "Mittelerde ist auf jeden Fall eine Reise wert", sagt Ulrich Hacke von der Deutschen Tolkien-Gesellschaft. Die Tolkien-Welt biete für jeden etwas, sagt der Experte. "Auch ohne Animateur."

Sightseeing auf Mittelerde

Vor allem der Süden bietet für das Urlaubsalbum genügend Gelegenheiten für Schnappschüsse. Im ehemaligen Königreich Gondor kann die Urlaubskasse auf der Händler-Meile etwas erleichtert werden. "Das ist so etwas wie die Shopping-Metropole in Mittelerde", sagt Hacke. Vor allem für den Weihnachtseinkauf würde sich ein Besuch lohnen, denn hier sei für jeden etwas dabei, sagt der Experte.

Einen Besuch ist Minas Tirith, eine Festung im Reiche Gondors, in jedem Fall wert. Hier kann der Urlauber Souvenirs an einen der zahlreichen Markt-Stände ergattern, die seine Reise nach Mittelerde belegen. Wer zu Hause etwas erzählen möchte, der wird um einen Besuch der riesigen Zwergenmine Moria mit dem kleinen grimmigen Zwergenkrieger Gimli nicht herumkommen. "Hier steht Schmuck ganz hoch im Kurs der Händler", berichtet Hacke. Bargeld sollte man immer dabei haben — Kredikartenzahlung ist in Mittelerde noch nicht möglich.

Wer lieber die eindrucksvollen Naturlandschaften sehen will, für den hält Mittelerde auch etwas parat. Rohan ist bekannt für seine Pferdeherren. Es wäre doch schade, ließe man sich die Möglichkeit entgehen, auf einem der Hengste durch die hohen Gräser zu reiten. Doch Vorsicht: In Mittelerde gibt es nicht nur gastfreundliches Gevolk.

Das Who is Who in Mittelerde

Deswegen sollte man unbedingt wissen, wen man in Mittelerde nach dem Weg fragen kann und von wem man keine Auskunft erwarten sollte. Im schlimmsten Falle begegnet dem Urlauber im Ödland ein Ork oder noch schlimmer: Der Herr der Orks, der dunkle Fürst Sauron. Da heißt es höchste Vorsicht! "Es gibt leider noch keinen Leitfaden Mensch-Ork", meint Experte Hacke. Als Einzelgänger drohe dem Urlauber nur wenig Gefahr, in der großen Masse sei der Ork aber kein netter Zeitgenosse. "Das verhält sich in etwa so wie bei einer großen Masse Fußballfans, die von einem sehr deprimierenden Spiel kommen", beschreibt Hacke die Orks.

Da kommt der rüstige Zauberer Gandalf schon netter daher. Zu Beginn der Trilogie fristet er noch ein Dasein im tristen Grau. Später erstrahlt er als "Gandalf der Weiße" die dunklen Ecken Mittelerdes. Als Zauberer ist er bestimmt auch nicht der schlechteste Wegweiser. Wo Gandalf ist, wird man unter Umständen auch Frodo und seine treuen Begleiter Sam, Merry und Pippin treffen. Meistens treiben sich die vier im Auenland herum, wenn sie nicht gerade mit einen Ring durch Mittelerde ziehen.

Doch Hacke weist auf die Eigenarten des Auenland-Volks hin: "Die Hobbits sind ein eher schrulliges Volk. Sie sind für wenig Neues zu haben."Tauen die kleinen Auenländer aber erst einmal auf, ließe es sich sehr gut mit ihnen feiern. Deshalb darf das Hobbit-Volk auch nicht vergessen werden, wenn es um Rastmöglichkeiten auf der Reise durch Mittelerde geht.

Wo kann man einkehren?

Wer viel reist, der muss schließlich auch Pause machen. Tolkien hat hierfür glücklicherweise einige nette Gaststätten und Kneipen in seiner Mittelerde erfunden. Das Auenland bietet in der Beziehung beste Möglichkeiten. In der Gaststätte "Zum Grünen Drachen" in Wasserau dürfte sich der Rheinländer unter den feierfreudigen Hobbits bei einem "Vierzehnzwanziger", einem zünftigen Bier, pudelwohl fühlen. Das kann auch mal schnell auf die schlanke Linie schlagen, sagt der 40-jährige Tolkien-Experte Hacke. "Nach dem Aufenthalt im Auenland ist Aktiv-Urlaub angesagt."

Kein Wunder: Der Hobbit an sich isst bis zu sechs Mahlzeiten am Tag. Vor allem Pilze haben es den kleinen Wesen angetan. Wer aber weniger Lust auf derart deftige Kost hat, der kann sich mit dem neuesten Dorfklatsch des Auenlandes versorgen lassen. Unweit des Hobbit-Volkes, im Dörfchen Bree, trafen die Hobbits einst in der Gaststätte "zum tänzelnden Pony" auf den späteren König Gondors, Aragorn. Sicher auch einen Ausflug wert ist das Elbenreich Lothlorien. Elbenkönigin Galadriel hat sicher nichts dagegen, die Urlauber zu einer Privataudienz zu empfangen und ihnen die weitläufigen Wälder zu zeigen. Die müden Beine vom vielen Laufen können in einem der vielen Bäche in Lothlorien erfrischt werden.

Von einer Anreise mit dem Auto rät Hacke übrigens ab. "Die Gegend ist doch eher ländlich angelegt. Da empfiehlt es sich eher, die Pferde vor die Kutsche zu spannen."

(sap/csi/anch/csr)
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