Blockbuster Dreharbeiten zum "Sakrileg" beginnen

London (rpo). Als Buch war es inhaltlich heftig umstritten, dennoch ein absoluter Bestseller. Jetzt wird "Sakrileg" vom amerikanischen Autor Dan Brown verfilmt, die Dreharbeiten des Hollywood-Blockbusters wurden in der Kathedrale von Lincoln begonnen.

Bis Freitag will das 600 Personen starke Team um Hauptdarsteller Tom Hanks in dem anglikanischen Gotteshaus Szenen des fiktiven Romans drehen, wie die britische BBC meldete. Bis dahin bleibe die Kathedrale für Touristen geschlossen. Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg schweige auch die mächtige Glocke "Big Tom", die sonst zu den vollen Stunden läutet.

Die Macher des Films weichen nach Lincoln, Winchester sowie in die schottische Rosslyn Chapel bei Edinburgh aus, weil die Verantwortlichen der Londoner Westminster Abbey Dreharbeiten in ihren Mauern wegen theologischer Bedenken abgelehnt hatten. Der Roman "Sakrileg" (im Original "The Da Vinci Code"), der Kunstgeschichte, Mythen und mittelalterliche Geschichte verquickt, wurde bereits mehr als 17 Millionen Mal verkauft. Historiker und Theologen kritisierten besonders die Verzerrung der historischen Wirklichkeit.

Experten: "Sakrileg" könnte zum Fluch für Kirchen werden

Am Wochenende hatten Experten gewarnt, "Sakrileg" könne für manche britischen Gotteshäuser zum Fluch werden. Sie befürchten einem Bericht der Tageszeitung "The Independent" zufolge einen starken Anstieg von Diebstählen und Vandalismus an den vermeintlichen Schauplätzen des Romans. Bereits jetzt seien Westminister Abbey und die mittelalterliche Temple Church im Herzen Londons betroffen. Durch die Hollywood-Verfilmung dürfte der Besucherandrang noch wachsen.

Das Blatt zitiert die ehemalige Kuratorin der Rosslyn Chapel, Judith Fisken, wonach nicht nur der Ansturm von Schaulustigen an sich ihr Kopfschmerzen bereite. Es sei vielmehr zu befürchten, dass sie Erinnerungsstücke aus der Kirche mitnähmen oder ihre Namen in die Wände ritzten. Das im 15. Jahrhundert erbaute Gotteshaus soll Ende September die Kulisse für Hanks und Filmpartnerin Audrey Tautou bilden.

(afp)
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