Mit Regisseur Kilian Riedhof Dieter Hallervorden kehrt als Läufer ins Kino zurück

Mit dem Tollpatsch "Didi" hat Dieter Hallervorden Fernsehgeschichte geschrieben: Seine Slapstick-Serie "Nonstop Nonsens" stellte in den 1970er Jahren Zuschauerrekorde auf wie sonst nur der Fußball. Mit 78 Jahren wagt der Berliner jetzt ein Comeback auf der Kinoleinwand. In dem Feel-Good-Movie "Sein letztes Rennen" gibt der Kabarettist, Schauspieler und Theaterleiter einen gealterten Marathon-Champion, der es am Schluss seines Lebens noch einmal richtig wissen will.

Mit seinem witzigen, humorvollen und zugleich warmherzigen Auftritt gelingt ihm das voll, auch wenn der Film von Regisseur Kilian Riedhof ("Homevideo") ansonsten holzschnittartig daherkommt. Hallervorden spielt den Marathonläufer Paul Averhoff, der vor 50 Jahren sensationell olympisches Gold geholt hat. Als er mit seiner zunehmend gebrechlichen Frau (wunderbar: Tatja Seibt) ins Altersheim ziehen muss, geht er zwischen Bastelstunde, frommen Liedern und püriertem Essen ein wie eine Primel.

Im letzten Augenblick kommt ihm ein rettender Gedanke: Er holt seine Laufschuhe aus dem Schrank und beginnt wieder mit dem Marathontraining. Tausend Widerstände und 42,195 Kilometer später läuft er im Berliner Olympiastadion über die Ziellinie — fix und fertig, aber mit sich im Reinen.

Der einstige Kult-Komiker hat für die Rolle vier Monate lang hart trainiert. Er stellte seine Ernährung um, verzichtete auf Alkohol, ging ins Fitness-Studio und nahm neun Kilo ab.

Die Startnummer 17840 auf der Brust, reihte er sich bei den Dreharbeiten im vergangenen Jahr mühelos in den legendären Berlin-Marathon ein — auch wenn er nicht die ganze Strecke mithalten musste. "Das Schwierigste daran war, irgendwie zu verhindern, dass die Mitläufer mich als Dieter Hallervorden erkannten", erzählt er. llll

(RP)
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