Coronavirus-Krise Diese Sport-Filme erleichtern die Bundesliga-freie Zeit
Die Corona-Krise hat auch den Sport in die Knie gezwungen. Am Wochenende, wo sonst Bundesliga, Formel 1 und Co. laufen, herrscht gähnende Leere.
Deshalb haben die Sportredakteure der Rheinischen Post ihre Lieblinge unter den Sportfilmen gesammelt, um die Sehnsucht vorerst zu stillen. Hollywood-Blockbuster, Dokumentationen und deutsche Produktionen: Alles ist dabei.
Invictus (2009, 134 Minuten)
Jahrzehnte der Apartheid haben tiefe Gräben zwischen den ethnischen Gruppen Südafrikas gerissen. „Invictus“ zeigt mit dem gerade rechten Maß an Pathos, wie die Rugby-Nationalmannschaft „Springboks“ mit ihrem ethnisch bunt gemischten Team es durch die WM 1995 schaffen, Südafrika zu einen.
In Clint Eastwoods Film von 2009 überragen zwei Darsteller: Matt Damon als Kapitän Jacobus Francois Pienaar und Morgan Freeman als Nelson Mandela.
Wo? Für 3,99 Euro Leihgebühr bei iTunes oder die DVD für 5,90 Euro.
Moneyball (2011, 133 Minuten)
„Moneyball“ – die Kunst zu gewinnen“ mit Brad Pitt als Baseball-Manager Billy Beane und Jonah Hill als Analyst Peter Brand entromantisiert den Profisport, der Spieler als Ware sieht. Die Protagonisten gewinnen nicht – ihr System schon. Auch ohne Happy End sehr sehenswert.
Wo? Kostenlos für Netflix- und Sky-Abonennten, 2,99 Euro Leihgebühr bei Amazon
Der ganz große Traum (2011, 113 Minuten)
Die Geschichte handelt davon, wie 1874 der Lehrer Konrad Koch (Daniel Brühl) den Fußball ins kaiserlichen Deutschland bringt. Rührend wird erzählt, wie der Fußball seine Kraft entwickelt und die Menschen in seinen Bann zieht. Wer sich mal wieder vergewissern will, warum er den Fußball liebt, sollte diesen Film anschauen.
Wo? Kostenlos bei Amazon Prime und in der Mediathek des Hessischen Rundfunks (hr), 2,99 Euro Leihgebühr auf Amazon.
Rush – Alles für den Sieg (2013, 123 Minuten)
Wer Geschwindigkeit, Rivalität und Action liebt, der kommt hier auf seine Kosten. Es erzählt die Geschichte zweier Legenden, eines der spannendsten Duelle in der Formel 1: das zwischen dem Strategen Niki Lauda und dem hitzköpfigen James Hunt. Mich hat vor allem berührt, wie einfühlsam Laudas Feuerunfall erzählt wird. Die Rivalität der beiden Stars wird in unerbitterlichen Duellen auf der Strecke und Wortgefechten deutlich. Und allein für Daniel Brühls Interpretation von Laudas Charakter lohnt sich das Drama.
Wo? Kostenlos für Netflix und Sky-Abonennten, 2,99 Euro Leihgebühr
Fußball ist unser Leben (2000, 92 Minuten)
Gelsenkirchen, Ende der 90er-Jahre, Vokuhila-Frisuren, Livespiel-Aufnahmen aus dem Schalker Parkstadion, Gastauftritte von S04-Legenden Yves Eigenrauch, Rudi Assauer und Huub Stevens: Die deutsche Komödie Fußball ist unser Leben mit Uwe Ochsenknecht und Ralf Richter gehört zu den absoluten Klassikern im Fußballfilm-Genre und ist ein Muss für jeden Fan – ob sein Herz nun königsblau schlägt oder nicht. Ochsenknecht spielt einen Ruhrpott-Proleten, dessen zu große Leidenschaft zum S04 ihn und seinen Fanklub in immer größere Schwierigkeiten bringt – gipfelnd in der Entführung des Schalke-Profis Pablo Antonio „Dios“ Di Ospeo.
Wo? Kostenlos bei Maxdome oder für 0,99 Euro im Maxdome Store
Space Jam (1996, 86 Minuten)
Sie suchen sportliche Unterhaltung für Menschen im Alter zwischen 6 und 96 Jahren? Viel Spaß mit Space Jam, dem Basketball-Klassiker mit den Zeichentrick-Helden von Walt Disney und Michael Jordan persönlich in der Hauptrolle. Wer trotz der Nennung von Walt Disney und Michael Jordan noch mehr vorab wissen möchte, die Geschichte in einem Satz: Michael Jordan wird nach seinem ersten Karriereende von Bugs Bunny und Co. in die Welt der Zeichentrickfiguren entführt, um ihnen bei einem Basketballspiel gegen außerirdische Zeichentrick-Figuren zu helfen.
Wo? Kostenlos bei den Streamingdiensten Netflix und Sky oder für 3,99 Euro Leihgebühr bei Amazon.
Coach Carter (2005, 136 Minuten)
Bisweilen fühlt man sich beim Schauen von „Coach Carter“ an ein MTV-Rap-Musikvideo Mitte der 2000er erinnert. Doch das Dokudrama, das die Geschichte des Highschool-Basketballteams aus Richmond erzählt, ist viel mehr als das. Es beleuchtet die Perspektivlosigkeit vieler Jugendlicher im Bildungssystem der USA und verbreitet zugleich die Hoffnung, durch Gemeinschaftssinn allen Widrigkeiten zu trotzen.
Wo? Kostenlos für Netflix-Abonennten, 2,99 Euro Leihgebühr bei Amazon
I, Tonya (2017, 119 Minuten)
Der Film über Eiskunstläuferin Tonya Harding (Margot Robbie) „basiert auf der irren, wahren Begebenheit“ – einem der größten Sport-Skandale der Geschichte. 1994, wenige Wochen vor den Olympischen Spielen, wurde Hardings größter Konkurrentin Nancy Kerrigan mit einer Eisenstange der rechte Unterschenkel eingeschlagen. Drahtzieher war Hardings Ex-Mann. Regisseur Craig Gillespie erzählt komödiantisch das Drama vom weißen Mädchen aus der Unterschicht, das so gar nicht das saubere Image des Eiskunstlaufs verkörpert.
Wo? Kostenlos bei Amazon Prime, für 2,99 Euro Leihgebühr bei Amazon und YouTube.
Rocky (1976, 118 Minuten)
In dieser Reihe über einen Boxer, der sich von den Straßen Philadelphias auf den Thron kämpft, steckt „Rocky“ (Sylvester Stallone) im Ring meist deckungslos extrem viele Schläge ein, gewinnt oft aber dennoch. Das muss aber sein, weil „Rocky“ einer ist, der auch im Leben viel einsteckt, aber immer aufsteht. Die Filme vermitteln zwei Botschaften: 1. Du kannst alles erreichen, wenn du hart dafür arbeitest. 2. Du musst bescheiden bleiben, auch in Zeiten des Erfolgs.
Wo? 2,99 Euro Leihgebühr bei Amazon
Jerry Maguire (1996, 139 Minuten)
Jerry Maguire ist ein erfolgreicher Sportmanager. Er hat erst alles, dann nichts und überraschender Weise am Ende wieder alles. Schlüsselsatz im Film: "Führ mich zum Schotter." Gesagt wird der von seinem einzigen Klienten, einem Footballer. Dazu gibt es natürlich auch noch eine Liebesgeschichte und jede Menge Drama.
Wo? Kostenlos für Sky-Abonennten, Leihgebühr 2,99 Euro bei Amazon
Warrior (2011, 139 Minuten)
Dass zwei Brüder in einem Käfig um fünf Millionen Dollar Preisgeld gegeneinander kämpfen, klingt irgendwie plump? Dennoch sollte „Warrior“ nicht als Prollo-Film abgestempelt werden. Denn er bietet neben der sehr gut inszenierten Action auch ganz viel Platz für genügend Herzschmerz. Der Zuschauer steht hierbei permanent zwischen den Stühlen. Es gibt keinen Favoriten. Und genau das ist der Clou dieses Sportdramas.
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Das Wunder von Bern (2003, 118 Minuten)
„Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen – Rahn schießt –Tooor!“ Diese legendären Worte Herbert Zimmermanns zum Finale der Weltmeisterschaft 1954 dürften jedem deutschen Fußballfan bekannt vorkommen. Und natürlich tauchen sie auch in Sönke Wortmanns Spielfilm zum größtendeutschen sportlichen Erfolg in der Nachkriegszeit auf. Wortmann verbindet eindrucksvoll die Probleme Deutschlands in den 1950er Jahren mit dem fußballerischsensationellen Turnier der DFB-Auswahl in der Schweiz. Die Mannschaft von SeppHerberger bezwingt den großen Favoriten Ungarn, gegen den es in der Vorrunde noch eine 3:8-Schlappe setzte, im Endspiel mit 3:2 und in der deutschen Gesellschaft entwickelt sich ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das das Land nachhaltig prägen sollte.
Wo? Kostenlos für Netflix-Abonennten oder für 1,99 Euro Leihgebühr bei Youtube.
Gegen jede Regel (2000, 119 Minuten )
Wer bei diesem Film nicht mindestens eine kleine Träne verdrückt, ist gefühlskalter als der Terminator. Es sind die 1970er Jahren im amerikanischen Virginia. Zwei Highschool-Footballteams werden zusammengelegt, eines mit weißen und eines mit afroamerikanischen Jungs. Auch die beiden Trainer trennt die Hautfarbe. Es ist am Ende vor allem die Geschichte, wie Sport Rassismus überwinden kann. Gerade in der heutigen Zeit also ein sehr sehenswerter Film.
Wo? 2,99 Euro Leihgebühr bei Amazon und iTunes