Nominierten-Treffen Cheneys Jagdunfall amüsiert die Oscar-Promis
Los Angeles (rpo). Hollywood liebt Klatsch und Tratsch. Ganz besonders, wenn es dabei ausnahmsweise nicht ums Showbiz geht. Beim traditionellen Lunch der Oscar-Kandidaten sorgte nun ein politisch brisantes Thema für Hohn und Spott unter der versammelten Prominenz. Anlass der bissigen Kommentare: der peinliche Jagdunfall von US-Vizepräsident Dick Cheney.
Academy bat Oscar-Nominierte zu Tisch
Cheney habe ihn angerufen und zur Jagd eingeladen, und weil er dies "so nett" fand, habe er seinerseits den Vize-Präsidenten gebeten, bei der diesjährigen Oscar-Verleihung sein Begleiter zu sein, witzelte Hollywood-Star George Clooney in Los Angeles vor den anderen 115 Nominierten für eine der begehrten Kino-Trophäen.
Der Produzent der Oscar-Show, Gil Gates, kündigte an, Moderator Jon Stewart wolle sich die Gelegenheit zu einigen Bemerkungen während der Verleihung nicht entgehen lassen: Der Komiker werde "darüber sprechen, dass Cheney zu seinen Schüssen steht, dass er es wieder tun würde und dass der andere Typ im Unrecht war, denn ganz offensichtlich hätte er dort nicht sein dürfen". Gates spielte dabei auf Cheneys Image als Falke innerhalb der Bush-Administration an: So hielt er noch lange an der Behauptung fest, der irakische Machthaber Saddam Hussein könnte durchaus im Besitz von Massenvernichtungswaffen gewesen sein, als andere Regierungsmitglieder schon längst zugegeben hatten, dass dies nicht stimmte.
Während eines Jagdausflugs auf einer Ranch in Südtexas hatte Cheney am Wochenende versehentlich den 78-jährigen Anwalt Whittington angeschossen. Das Weiße Haus bestätigte erst 24 Stunden später den Zwischenfall. Peinlich für Cheney ist zudem, dass auf seinem Jagdschein die sieben Dollar (knapp sechs Euro) teure Zulassungsmarke für die Jagd auf Wachteln und artverwandte Wildvögel fehlte, wie erst am Montag bekannt wurde. Die zuständigen Behörden wollen den Vize-Präsidenten deswegen verwarnen.
