Fotos Carlo Ponti und Sophia Loren
Carlo Ponti war bereits 37, erfolgreich als Filmproduzent und verheirateter Vater von zwei Kindern, als eine knapp 16-Jährige namens Sofia Villani Scicolone sein Leben veränderte.
Die frühreife Schönheit, die Ponti bei einem Schönheitswettbewerb sichtete, wurde jene Sophia Loren, die er in den folgenden Jahren und Jahrzehnten zu einem Weltstar und zur nationalen Ikone machte.
Für Loren ließ er sich scheiden und nahm sogar die französische Staatsbürgerschaft an. Denn sonst hätte er seine Entdeckung am 9. April 1966 in Sèvres bei Paris nicht ehelichen können.
Damals hatte der gebürtige Mailänder den größten Triumph seiner bereits erleben dürfen: Die Verfilmung von Boris Pasternaks Roman "Doktor Schiwago" geriet zum Welthit, der sechs Oscars gewann und Ponti finanziell unabhängig machte.
Der studierte Jurist hatte nur kurz als Anwalt gearbeitet, bevor er sich dem Filmgeschäft zuwandte.
Ponti produzierte 1945 Roberto Rossellinis neorealistischen Klassiker "Rom, Offene Stadt", auch mit anderen einheimischen Regiegrößen der damaligen Zeit arbeitete er zusammen.
Der streitbare Italiener, äußerlich gewiss kein Adonis, aber ein glänzender Geschäftsmann mit künstlerischem Riecher, war über Jahre in erbitterte Auseinandersetzungen mit den Steuerbehörden seines Landes verwickelt.
1979 wurde er wegen Kapitalflucht zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Erst nach einem erfolgreichen Revisionsverfahren und dem endgültigen Freispruch 1987 konnte Ponti wieder nach Italien einreisen. Im Januar 2007 stirbt Ponti im Alter von 94 Jahren.