Debakel in Cannes Zwei Superzicken sehen rot

Düsseldorf · Dunkle Wolken über Cannes. Der heilige Zorn zweier Leinwand-Göttinnen ist erwacht. Auf dem roten Teppich blickten Monica Bellucci (44) und Sophie Marceau (42) mit unnahbar arrogantem Blick in die Kameras. Normalsterbliche hatten es gewagt, ihren neuen Film zu kritisieren. Eines aber zeigt der Ärger deutlich: Zorn macht schön.

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Die beiden Schauspielerinnen zählen zu den großen Diven der Leinwand. Beide haben in wundervollen Filmen mitgewirkt. Bellucci betörte in Lügen der Liebe, Marceau verzauberte mit ihrer Weiblichkeit in "Braveheart", später als Bond-Girl in "The world is not enough."

Beim Filmfestival von Cannes aber fielen die zwei mit Pauken und Trompeten durch. Die Pressvorführung ihres verschwurbeltes Psycho-Dramas "Ne te retourne pas" (Schau nicht zurück) geriet zum Desaster. In dem Streifen geht es um Seelenwanderung, Buchautorin Marceau verwandelt sich in Romanfigur Bellucci. Es ist ernst gemeint.

Beim Publikum stieß das Psycho-Drama auf Verständnislosigkeit. Im Filmsaal sollen laute Jauler und fassungslose Lacher zu hören gewesen sein. Französische Kritiker schrieben von einem "unlogischen Flop". Dabei fasst sie die heimischen Filme sonst nur mit Samthandschuhen an.

Die Schauspielerinnen hatten daraufhin offensichtlich Probleme, mit der Kritik umzugehen. Bei der Pressekonferenz zeigten sie sich zickig: "Unangebracht", kanzelte Sophie Marceau kritische Fragen ab. An ihrer Seite zeterte Bellucci. Von oben herab sprach sie den Kritikern das Vermögen ab, den Film ("ein Kunstwerk") richtig zu verstehen.

Eines hat der Ärger aber gebracht. Zorn macht offensichtlich (noch) schöner. Nach der heftigen Kritik an ihrem Film zeigten sich Marceau und Bellucci als ein Herz und eine Seele auf dem roten Teppich. Wie eine verschworene Einheit, Hand in Hand blickten sie voller Stolz auf die Reporter herab. Allein dafür hat der Film gelohnt. Schauen Sie doch selbst.

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