Sommer-Berlinale 2021 eröffnet "Endlich wieder großes Kino"

Berlin · Freude in der Hauptstadt: In Berlin ist am späten Mittwochabend die Sommer-Berlinale eröffnet worden. "Endlich wieder großes Kino", sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters bei der Open-Air-Veranstaltung auf der Museumsinsel.

 Zuschauer in Liegestühlen warten auf die Vorführung der Fernsehserie «Ich und die Anderen» im Schloss Charlottenburg.

Zuschauer in Liegestühlen warten auf die Vorführung der Fernsehserie «Ich und die Anderen» im Schloss Charlottenburg.

Foto: dpa/Michael Sohn

Die Berlinale 2020 sei das letzte echte kulturelle Großereignis gewesen, dass angesichts der Pandemie gerade noch wie geplant habe stattfinden können. Nun sei die diesjährige Berlinale das erste kulturelle Großereignis nach langen Monaten des Lockdowns.

Das bis zum 20. Juni laufende Sommerspezial der 71. Internationalen Filmfestspiele Berlin werde "das Feuer der Filmleidenschaft beim Publikum neu entfachen und damit auch anderen Branchen wieder Mut machen", sagte Grütters weiter. Die Berlinale zeige: "Ein Neustart der Kultur ist auch unter Pandemiebedingungen möglich." Nötig seien nun bundesweit einheitliche und wirtschaftlich rentable Öffnungsperspektiven für die Kinos.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) erinnerte daran, dass hinter allen entbehrungsreiche Monate lägen, besonders aber auch hinter den Künstlern. Zugleich mahnte er dazu, Themen wie Flucht, mangelnde medizinische Versorgung und Impfstoffe in anderen Ländern, fehlende Freiheit für viele Menschen weltweit oder auch Übergriffe auf Juden oder Lesben und Schwule in Deutschland nicht zu vergessen. "Es bleibt wichtig, dass wir das nicht aus dem Blick verlieren, dass wir uns weiter gemeinsam dem auch entgegenstellen", sagte Müller. Es sei auch immer eine Stärke der Berlinale gewesen, diese Themen aufzugreifen und in den Mittelpunkt zu stellen.

Beim Sommerspezial werden 126 Produktionen aus der Filmauswahl der Berlinale in 16 Freiluft-Kinos der Hauptstadt gezeigt. Der zweite Teil der Filmfestspiele ist als Pilotprojekt mit Testpflicht und eigens entwickeltem Hygiene- und Sicherheitskonzept angelegt. Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek sagte, es sei wichtig, auch junges Publikum für den Ort Kino zu begeistern, um ihn zukunftsfähig zu machen.

Pandemiebedingt hatte der erste Teil der Berlinale samt Jury-Entscheidung zu dem Goldenen und den Silbernen Bären im März als digitales Branchenevent stattgefunden. Der Goldene Bär ging an den rumänischen Beitrag "Bad Luck Banging or Loony Porn" von Radu Jude. Die feierliche Verleihung der Preise ist am Sonntag geplant.

(felt/kna)
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