"Aus dem Nichts" Fatih Akin macht mit "Wut" Film über NSU-Morde

Cannes · Mit seinem Film "Aus dem Nichts" will der Hamburger Regisseur Fatih Akin einen Beitrag zur Aufklärung über die Morde der rechtsextremen Terrorgruppe NSU leisten.

 Regisseur Fatih Akin posiert in Cannes während des Fototermins zum Film "Aus dem Nichts" ("In the Fade").

Regisseur Fatih Akin posiert in Cannes während des Fototermins zum Film "Aus dem Nichts" ("In the Fade").

Foto: dpa, DJ

"Selbst gebildete Leute in Deutschland wissen nicht sehr viel über den Nationalsozialistischen Untergrund", sagte Akin am Freitag der Nachrichtenagentur AFP am Rande des Filmfestivals in Cannes.

In Akins Thriller geht es um eine Deutsche, die mit einem Kurden verheiratet ist, der durch Neonazis getötet wird. Der Film sei durch die Mordserie des NSU inspiriert, sagte Akin. "Eines der NSU-Opfer war aus Hamburg, mein Bruder kannte ihn", sagte der Regisseur. "Hinter diesem Film steht eine enorme Wut, und Wut ist ein Geschenk für einen Künstler."

Die Hauptrolle in Akins Film spielt Diane Kruger. Die deutsche Hollywood-Schauspielerin sagte AFP, der Dreh habe sie sehr mitgenommen. "Der Film hat mich fast umgebracht", betonte sie. "Ich habe seitdem nicht mehr gearbeitet, ich habe kein Skript mehr gelesen. Der Film hat mein Leben verändert."

"Aus dem Nichts" ist einer der 19 Anwärter für die Goldene Palme von Cannes. Die Auszeichnung wird am Sonntag verliehen.

(felt/AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort