Britischen BAFTA-Preis als bester Film gewonnen "12 Years a Slave" - die Oscar-Chancen steigen

London · Die Chancen auf einen Oscar für "12 Years a Slave" steigen: Nach dem Golden Globe hat das Sklaven-Drama auch den britischen Filmpreis BAFTA als bester Film gewonnen. Mitfavorit "Gravity" erhielt bei der Verleihung des "britischen Oscar" am Sonntagabend in London sechs Auszeichnungen. Die britische Schauspielerin Helen Mirren wurde für ihr Lebenswerk geehrt.

Britischer Filmpreis: Das sind die BAFTA-Gewinner 2014
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Die auf einer wahren Geschichte basierende Literaturverfilmung "12 Years a Slave" war unter den Favoriten für den BAFTA gewesen. Der Streifen hatte Mitte Januar bereits den Golden Globe als bestes Drama erhalten. Beim BAFTA konnte er sich unter anderem gegen den Mitfavoriten "Gravity" durchsetzen und gegen die Krimigroteske "American Hustle", die bei den Golden Globes drei Preise abgeräumt hatte.

Regisseur Steve McQueen sprach in seiner Dankesrede das Problem der modernen Sklaverei an. "Während wir hier sitzen, leben 21 Millionen Menschen in Sklaverei", sagte er. "Ich hoffe, in 150 Jahren wird unsere Zwiespältigkeit keinen Regisseur dazu bringen, diesen Film zu machen."

"12 Years a Slave"-Hauptdarsteller Chiwetel Ejiofor wurde als bester Schauspieler ausgezeichnet. Der BAFTA für die beste Schauspielerin ging an Cate Blanchett für ihre Hauptrolle in Woody Allens "Blue Jasmine". Die Australierin widmete ihre Trophäe dem Anfang Februar verstorbenen US-Schauspieler Philip Seymour Hoffman. "Phil, Kumpel, der ist für dich, Du Mistkerl", sagte sie. "Ich hoffe, Du bist stolz."

Der Science-Fiction-Thriller "Gravity" dominierte die Zeremonie mit insgesamt sechs Auszeichnungen, darunter für die besten Spezialeffekte und die beste Regie. Der mexikanische Regisseur Alfonso Cuaron setzte sich damit unter anderem gegen Steve McQueen durch.

Für ihre Rolle in "American Hustle" erhielt Jennifer Lawrence den Preis als beste Nebendarstellerin, bei den Männern gewann Barkhad Abdi, der in "Captain Phillips" einen somalischen Piraten verkörpert, in der entsprechenden Kategorie. "American Hustle" gewann auch die Kategorien "bestes Drehbuch" und "beste Maske".

Helen Mirren, zu deren großen Rollen die britische Königin Elizabeth II. gehörte, nahm den Preis für ihre 50-jährige Karriere aus den Händen von Prinz William entgegen. Der Queen-Enkel würdigte die 68-Jährige als "extrem talentiert" und fügte hinzu: "Ich sollte sie vielleicht Oma nennen."

Vor der Zeremonie zeigten sich zahlreiche Stars auf dem roten Teppich vor dem Royal Opera House, darunter das Hollywood-Paar Angelina Jolie und Brad Pitt. Die beiden erfüllten geduldig die Autogrammwünsche zahlreicher Fans. Oscar-Preisträgerin Emma Thompson kam in rotem Kleid und weißem Mantel, Schauspieler-Kollegin Judi Dench trug ein dunkles Samtkleid.

Ebenfalls dabei waren Leonardo DiCaprio, Christian Bale und Tom Hanks, die als beste Schauspieler nominiert waren. Unter den Laudatoren waren Benedict Cumberbatch, Jeremy Irons, Kiefer Sutherland und Uma Thurman. Durch die Zeremonie führte bereits zum neunten Mal der Schauspieler Stephen Fry.

Der Preis der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) ist einer der renommiertesten Filmpreise der Welt. Den Gewinnern werden allgemein gute Chancen bei der Oscar-Verleihung eingeräumt. Der wichtigste Filmpreis der Welt wird am 2. März in Los Angeles verliehen.

(AFP)
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