Benefizkonzert in der ausverkauften Düsseldorfer Tonhalle Anke Engelke als unterhaltsame Botschafterin

Düsseldorf · Die Komödiantin und Entertainerin moderierte ein Benefizkonzert in Düsseldorf. Schon vor Beginn waren für die Ausbildung von Hebammen in Sierra Leone 35.000 Euro zusammengekommen.

Benefizkonzert in derTonhalle v.l. Tilman Bollhöfer, Anke Engelke, Martin Fratz, Christoph Bonsmann und Michael Becker

Benefizkonzert in derTonhalle v.l. Tilman Bollhöfer, Anke Engelke, Martin Fratz, Christoph Bonsmann und Michael Becker

Foto: Tonhalle/Diesner

„Soll ich mich mal aufdrängen? Ich würde ja ganz gerne singen“, stellte Anke Engelke unmissverständlich klar. Die Komödiantin, Schauspielerin und Entertainerin war nicht nur Moderatorin des Benefizkonzertes mit den Düsseldorfer Symphonikern in der ausverkauften Tonhalle, sondern auch die Garantie für gutgelauntes Publikum und einen kurzweiligen Abend.

Ernst war allerdings der Anlass: Gewidmet war das Konzert notleidenden Menschen in der sogenannten Dritten Welt, diesmal unter anderem den Babys und Hebammen im westafrikanischen Sierra Leone, wo die Hebammen-Ausbildung so wichtig ist, da werdenden Mütter aus verschiedenen Gründen der Weg in ein Krankenhaus versperrt ist. Erlös und Spenden gingen an die „action medeor – Die Notapotheke der Welt“ mit Hauptsitz in Tönisvorst. Noch vor Konzertbeginn waren schon rund 35.000 Euro zusammengekommen – auch durch Spenden der Orchestermitglieder. Anke Engelke ist Botschafterin von „action medeor“ und moderierte nun schon zum dritten Mal einen Tonhallen-Abend dieser Art.

Und sie sang auch mehrmals: Lieder von George Gershwin. Den Song „Embraceable You“ hat Dirigent und Pianist Martin Fratz speziell für Anke Engelke arrangiert und mit ihr einstudiert. Ursprünglich habe sie sich den Song gar nicht zugetraut, verriet Engelke, doch nach Wochen der Überredungskunst und vielen Probierstunden sei sie endlich bereit gewesen für das emotional aufgeladene Lied. Engelke mag nicht über die größte Stimme verfügen, aber mit merklicher Musikalität und natürlicher Gabe expressiver Textdeklamation besaß die Darbietung das gewisse Etwas, vor allem den Charme einer leichten Selbstironie.

Fotos von Kleinkindern und Hebammen-Schülerinnen gaben derweil Einblicke in die Welten, in denen die nordrhein-westfälischen Notapotheker Hilfe leisten. Trotz des nicht gerade heiteren Hintergrundes wurde es eine vergnügliche Veranstaltung. Dies hatte auch mit dem Repertoire zu tun: Neben Gershwins „Amerikaner in Paris“ unter Beteiligung französischer Taxi-Hupen erklang auch ein schmissiger Reißer aus Aaron Coplands Ballett „Rodeo“.

Begonnen hatte das Konzert französisch mit der klangfarbenfrohen Klassik-Parodie „Hommage à Mozart“ (zu Mozarts 200. Geburtstag im Jahr 1956) von Jacques Ibert, gefolgt von einem Maurice-Ravel-Sandwich, bestehend aus der „Pavane“, eingebettet in die vier Sätze der Orchesterfassung von „Le Tombeau de Couperin“, jener neoklassizistischen Anspielung auf die eleganten Stücke für Tasteninstrumente des Barockkomponisten Francois Couperin.

Info Weitere Informationen zum Benefizkonzert gibt es im Internet:

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