Unser Freizeittipp Online-Spiele auch für Weihnachtsabende
Viele werden Weihnachten in Zeiten der Pandemie wieder nur mit wenigen Familienmitgliedern feiern können. Was tun? Es gibt ein paar sehr einfache Online-Spiele, mit denen man einen gemeinsamen Abend auch über größere Distanzen hinweg nett verbringen kann.
Wie kaum ein anderes Fest ist Weihnachten eine Feier der Rituale. Und damit sind nicht nur rein christliche gemeint. So gibt es in manchen Familien seit vielen, vielen Jahren (bisweilen auch viel zu vielen) Kartoffelsalat mit Würstchen zu essen, bei den Meyers nebenan wird Kaninchen serviert, und bei der Tante gibt’s jedes Jahr Fondue. Ob man es nun mag oder nicht.
Aber auch für den späteren Verlauf des Abends, wenn die Geschenke ausgepackt und alle Gänge längst verspeist sind, hat es mit den Gewohnheiten noch kein Ende. Dann geht es darum, wie sinnvoll und gemeinsam die Heilige Nacht verbracht werden kann. Klar, in erster Linie ist das immer noch die Heilige Messe, auch wenn diese im Jahr 2021 in der Regel nur nach Voranmeldungen besucht werden kann. Viele dürften also zu Hause bleiben. Früher, zu Studentenzeiten, gab es in unserem Kreis einen kleinen Akt der familiären Rebellion. So zog man sehr spät am Abend in eine Studentenkneipe, die hinter dem Billard-Raum ein kleines Kino hatte. In dem wurde zu Weihnachten sehr subversiv der Monty-Python-Klassiker „Das Leben des Brian“ gezeigt. In späteren Lebensjahren wurde es dann familiärer, einer der Filmklassiker ist seit Jahren „Tatsächlich … Liebe“. Der wird bei uns meist am vierten Advent geschaut, mit kleinen und großen Menschen, mal bei der Schwägerin, mal bei uns, mal bei der Schwiegermutter, aber stets mit neuer Begeisterung.
Nun wird es in diesem Jahr wahrscheinlich wieder so sein, dass man im größeren Kreis auch am Heiligabend nicht zusammen sitzen wird. Klar, man kann in Online-Meetings beisammen sein, einander auf Bildschirmen sehen, ein wenig quatschen, über Gott und die Welt und über das, was noch so kommen wird. Aber das hat man ja - zumindest gefühlt - das ganze Jahr über schon gemacht. Eine schöne Abwechslung dagegen sind Online-Spiele; und am besten sind die, die am unkompliziertesten sind und nicht lange eingerichtet und erklärt werden müssen. Was für die einfachen Spiele alle Mitspielerinnen und Mitspieler brauchen, ist bloß ein Internet-fähiger Rechner.
Also erstens: Das absolut einfachste „Spiel“ ist gar kein Spiel, sondern bloß eine nette, kleine Fragerunde, die vielen Leuten oft schöne Geschichten entlockt. Dabei werden alle (möglichst unvorbereitet) gebeten, einen gerade greifbaren Gegenstand zu suchen, der ihnen etwas bedeutet, der eine Geschichte hat, der irgendwie für sie wichtig ist. Den hält man in die Kamera und erzählt dazu die passende Geschichte. Die kann lang oder kurz sein, witzig oder auch nachdenklich. Alles muss möglich sein, und so treten oft Geschichten zutage, die für alle überraschend und manchmal wundersam sind.
Zweitens: Das ist nun ein echtes Spiel, und viele dürften es zumindest ansatzweise noch aus Kindertagen kennen. Diesmal aber ist es eine ziemlich lebendige Mischung aus „Stille Post“ und „Montagsmalern“. Und so geht es: Abwechselnd wird ein Satz geschrieben, der wird vom nächsten Mitspieler gemalt, der nächste beschreibt die Zeichnung, der übernächste versucht diese Beschreibung wiederum in eine Zeichnung zu fassen. Was am Ende dabei herauskommt, ist fast erwartungsgemäß kurios.
Und drittens: Das ist dann der echte Klassiker: die Montagsmaler. Und die funktionieren am Rechner beinahe genauso gut wie damals in der Fernsehsendung. Gespielt wird in verschiedenen Runden, wobei der jeweils Zeichnende drei Begriffe zur Auswahl hat, einen anklickt und dann mit der Maus am Bildschirm zu zeichnen beginnt. Die Mitspieler sind namentlich alle eingeblendet, falsche Begriffe werden angezeigt, und wer das Wort erraten hat, dessen Name erscheint in grüner Farbe. Alle anderen können danach noch ein bisschen weitermachen und Punkte sammeln. Nach ein paar Sekunden werden zur Hilfe die Anzahl der Buchstaben des Ratebegriffs angezeigt, später noch vereinzelt Buchstaben. Das alles dauert nicht allzu lange, so dass es nicht den ganzen Abend in Anspruch nimmt. Nach etwa 20 Minuten (je nach Teilnehmerzahl) sind die Runden gespielt, alle sind dann in froher und guter Stimmung - und ganz besonders natürlich die Siegerin oder der Sieger. Wichtig sind dabei natürlich auch die unterschiedlich stark entwickelten Zeichentalente. Bisweilen kommt es dann zu „Zwischenfällen“, wenn ein Begriff absolut nicht zu erraten ist und der Urheber der eher abstrakt anmutenden Malerei sich zu rechtfertigen beginnt und sich dann mit diesen Worten verplappert: Wisst ihr überhaupt, wie schwierig es ist, ein Eichhörnchen zu zeichnen?
Info Es gibt verschiedene Anbieter von kostlosen Versionen für alle Spiele; beliebt sind vor allem skribbl.io; montagsmaler-online.de; garticphone.com/de