Düsteres Debüt: "Am Waldrand"

WORUM GEHT'S? In einem Neubaugebiet irgendwo in der französischen Provinz vertreibt sich eine Gruppe Jugendlicher die Zeit mit seltsamen Ritualen und nächtlichen Mutproben. Als die Mädchen der Clique für einen gerade neu hinzugezogenen Arzt zu schwärmen beginnen und Krankheiten erfinden, damit er sie besucht, tüfteln die eifersüchtigen männlichen Teenager der Siedlung einen grausamen Plan aus.

WER SPIELT MIT? Melvil Poupard mimt den Doktor, Phénix Brossard den Anführer der Halbstarken.

WIE IST DER FILM? Es ist eine finstere, ja bedrückende Atmosphäre, die Regisseurin und Drehbuchautorin Géraldine Bajard in ihrem Debütfilm "Am Waldrand" entwirft. Die Erwachsenen des Ortes wirken lethargisch, die Jugendlichen verroht, und zusammen mit dem verdutzten Arzt staunt der Zuschauer über diese hermetische Gesellschaft, die scheinbar entrückt, aber doch so nahe liegt. Viele Bilder, Szenen wecken in ihrer mysteriösen Aura Erinnerungen an die Filme von David Lynch, und ähnlich wie das berühmte Vorbild weigert sich die Bajard bis zum Ende, eine Erklärung für die rätselhaften Geschehnisse zu geben. lll

ALBERT BAER

(RP)
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