Berufung in den Stiftungsrat Mithu Sanyal entscheidet mit beim Friedenspreis
Düsseldorf · Die Düsseldorfer Autorin Mithu M. Sanyal gehört jetzt auch Stiftungsrat des Deutschen Buchhandels. Damit wird sie künftig auch darüber mitentscheiden können, wer mit dem renommierten Friedenspreis in der Paulskirche geehrt wird,
Es ist zwar kein hoher Literaturpreis, dennoch eine bemerkenswerte Auszeichnung und Anerkennung ihrer Arbeit: Die Düsseldorfer Schriftstellerin und Kulturwissenschaftlerin Mithu M. Sanyal wurde jetzt in den Stiftungsrat des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels berufen. Der Stiftungsrat hat die Aufgabe, den jeweiligen Träger des Friedenspreises zu wählen, der mit 25.000 Euro dotiert ist und jedes Jahr zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse in der Paulskirche verliehen wird.
Mithu Sanyal ist gebürtige und vor allem überzeugte Oberbilkerin – bis heute. Einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurde sie mit ihrem vor zwei Jahren veröffentlichten Debütroman „Identitti“, der zum Bestseller wurde und den später das Düsseldorfer Schauspielhaus in einer Theater-Adaption auch auf die Bühne brachte. Die 52-Jährige setzt sich in ihren Büchern und Beiträgen immer wieder mit Gender-Themen auseinander, mit Rassismus und Postkolonialismus. 2009 veröffentlichte sie ihre Doktorarbeit unter dem Titel „Vulva. Die Enthüllung des unsichtbaren Geschlechts“, erschienen im Klaus Wagenbach Verlag. Als Journalistin publiziert sie unter anderem im Guardian und im Spiegel, der Süddeutschen Zeitung, FAZ, der Zeit und der taz.
Mit ihrem Debütroman stand sie 2021 auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis und verfehlte diesen ebenso knapp wie kurz darauf den Aspekte-Literaturpreis des ZDF. Sie wurde in der Frankfurter Paulskirche ins Pen-Zentrum Deutschland aufgenommen und bekam den mit 10.000 Euro dotierten Ernst-Bloch-Preis. Ihre für das Radio produzierten Features und Hörspiele wurden mehrfach mit dem Dietrich-Oppenberg-Medienpreis ausgezeichnet.
Zuletzt erschien von ihr im vergangenen Jahr das Buch „Mithu Sanyal über Emily Brontë“.