Düsseldorf Düsseldorfer Schauspiel: jeden Tag andere Improvisationen

Düsseldorf · Das Interesse an der Dostojewski-Inszenierung, die am vergangenen Samstag im Düsseldorfer Schauspielhaus Premiere hatte, ist groß; die Premiere war ausverkauft, die zweite und dritte Vorstellung waren gut besucht. Vielleicht steigert ja auch die streitbare Düsseldorf-Einlage das Interesse an der Inszenierung, die nach Angaben von Regisseur Martin Laberenz gut und gerne auf vier Stunden ausgedehnt werden kann. Denn ein Prinzip seiner Regieführung sei, große Freiheit und viel Raum für Improvisation zu lassen, so erklärt es der nach Berlin zurückgekehrte Shooting-Star unter den Regisseuren.

Mitten in der Premiere hatte der Schauspieler Michael Abendroth den Original-Text verlassen und die akute Finanznot am Schauspiel thematisiert. Auch von einer "Hexe" war die Rede, was viele Zuschauer auf die amtierende Kulturministerin Ute Schäfer bezogen.

Dies war, wie der Schauspieler sagt, offenbar nicht die Absicht. Intendant Manfred Weber, der für alle künstlerischen Produktionen in seinem Haus die Verantwortung trägt, hat die Schauspieler gewähren lassen. Er sagt, dass keine bestimmte Person angesprochen worden sei. Im Übrigen liegt es im Wesen der Improvisation, dass sie jeden Abend wieder anders ausfallen kann.

Dass es einen Dissens zwischen den Gesellschaftern Stadt (CDU) und Land (Rot-Grün) gebe, halten beide Seiten für abwegig. Man arbeite konstruktiv zusammen, wurde gestern von beiden Seiten bekräftigt. Schließlich hätten sowohl das Land als auch die Stadt dem Intendanten Ende 2013 die fehlenden 5,4 Millionen Euro zu gleichen Teilen zur Verfügung gestellt.

(abo)
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