Premiere in Düsseldorf Robert Wilson zähmt den Dschungel

Düsseldorf · Eignung zum Familienstück: Der Regisseur zeigt im Düsseldorfer Schauspielhaus gediegen-ironische Dschungelbilder und erzählt vom Drang des Menschen, die Natur zu unterwerfen. Die Band CocoRosie treibt den Abend voran.

  Königstiger  Shere Khan, gespielt von Sebastian Tessenow, im Düsseldorfer „Dschungelbuch“.   Foto: Lucie Jansch

Königstiger Shere Khan, gespielt von Sebastian Tessenow, im Düsseldorfer „Dschungelbuch“. Foto: Lucie Jansch

Foto: Lucie Jansch

Als die Dschungelbewohner beraten wollen, was mit dem Menschenkind geschehen soll, das da mutterseelenallein in der Wildnis gestrandet ist wie Moses im Binsenkörbchen, da versammeln sich die Tiere auf einer Felsenlandschaft aus Elektroschrott, auf toten Bildschirmen, Kästen und Gehäusen. Im Dschungel sind Maschinen zur digitalen Erfassung des Lebens ohne Wert. Im Dschungel zählt nur Wirklichkeit. Jeder ist, was er ist: Papa Wolf ist der gutmütige Daddy mit Jeans-Jacke, Panther Bagheera der kokette Entertainer im schwarzen Samtanzug. Baloo, der Bär, ist der Clochard des Urwalds, der sich trotz seiner säuferischen Abstürze sein frohes Gemüt bewahrt hat. Jedes Tier ein stilisierter Charakter.