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Tanzfilmprojekt „Sense“ von Karen Bößer Alles in einem: Film, Tanz, Meditation

Düsseldorf · Nach ihrem viel beachteten Kinodebüt „Djs°dance“ legt Karen Bößer mit „Sense“ nach. Die in Düsseldorf lebende Choreografin stellte jetzt ihre Bewegungsstudie als visuelle Mediation im Bambi-Kino vor.

Das Tanzfilmprojekt „Sense“ animiert die Zuschauenden, ihre Sinne zu aktivieren.

Das Tanzfilmprojekt „Sense“ animiert die Zuschauenden, ihre Sinne zu aktivieren.

Foto: Susane Diesner/Susanne Diesner

Performativen Tanz auf die Kinoleinwand zu bringen, ist keine leichte Aufgabe. Karen Bößer schafft mit ihrem zweiten Film „Sense“ den Spagat zwischen einer für die Bühne gemachten Kunstform und einer ungewöhnlichen visuellen Umsetzung für die Kinoleinwand. Die in Düsseldorf lebende Choreografin stellte „Sense“ (engl. für Sinne) nun im Bambi-Kino vor. Besser hätte sie ihren Film nicht betiteln können, denn Bößer schafft es tatsächlich, die Sinne zu aktivieren und ihr Publikum zu animieren, ihnen wieder mehr zu vertrauen.

Bößer ließ Kamerafrau Susanne Diesner während der Aufnahmen ebenso ungewöhnliche wie überraschende Perspektiven einnehmen. Das Publikum verfolgt zwei Tänzer, eine Frau und einen Mann, die sich durch verschiedene Szenerien bewegen. Jeder bleibt dabei für sich, selbst in den Momenten, die sie miteinander teilen, halten sie eine gewisse Distanz zueinander. Trotzdem gelingt es der Choreografin gerade dadurch Intimität zu erzeugen. Diesners Kamera bleibt immer ganz dicht dran – gleitet unter den Armen der Tanzenden hindurch, oder liegt auf dem Boden und schaut zu ihnen hinauf.

Landschaftsaufnahmen mit Vogelgezwitscher im Hintergrund, wechseln mit Performances im urbanen Raum. Sind die Bewegungen der beiden draußen eher fließend und fügen sich in die Umgebung ein, reagieren die Tanzenden auf die beengten Räume und Betonmauern mit stakkatoartigen Abläufen, stummen Schreien und wiederkehrenden Bewegungen.

Bereits mit ihrem Kinodebüt „Djs°dance“ hatte Bößer im vergangenen Jahr Publikum und Kritik überzeugt. Die Choreografin hatte in ihrem Erstling Erfahrungen aus dem Lockdown im tänzerischen Homeoffice verarbeitet.

Mit „Sense“ weitet sie wieder den Blick und lädt dazu ein, sich auf die Umgebung einzulassen. Natur mit allen Sinnen zu erfahren und – künstlerisch betrachtet – ohne großes Equipment mit dem zu interagieren, was sich bietet. Eine Stahlkonstruktion am Rheinufer kann dabei ebenso zur Bühne werden wie ein Treppenhaus oder ein Park bei Nacht. Ihr Erzähltempo ist meditativ. Man muss sich einlassen auf die Bilder, hineinspüren in die Tanzenden und genau hören auf die Mischung aus Naturgeräuschen und Musik.

Infos zum Film und Anfragen zu weiteren Vorführterminen unter: www.karen-boesser-projects.com.

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