Dostojewskij am Düsseldorfer Schauspielhaus uraufgeführt „Schuld und Sühne“ als Radioshow

Düsseldorf · Fjodor M. Dostojewskij ist ein Klassiker. Im Düsseldorfer Schauspielhaus wird sein Roman „Schuld und Sühne“ in einer anarchischen Uraufführung zu einer rasanten, komischen Radio-Show – mit ernstem Kern.

Raskolnikow (rechts Moritz Klaus) begegnet dem Geist der erschlagenen Pfandleiherin (Clemens Sienknecht); im Hintergrund Friedrich Paravicini.

Raskolnikow (rechts Moritz Klaus) begegnet dem Geist der erschlagenen Pfandleiherin (Clemens Sienknecht); im Hintergrund Friedrich Paravicini.

Foto: Matthias Horn

Würde man dieses Stück nur ansatzweise ernstnehmen, wäre es nur halb so lustig. Darum kann auch kaum die Rede sein von Schuld und Sühne. Weil: Wo Fjodor M. Dostojewski draufsteht, ist in diesem Stück kaum Dostojewski drin. Vor allem nicht, wenn sich Regisseurin Barbara Bürk und ihr schauspielernder Kollege Clemens Sienknecht dieses alten Stoffes freihändig annehmen. Inzwischen sind die beiden ja so etwas wie das Dream-Team des gehobenen Theaterklamauks und zugleich die Schreckgespenster klassischer Literatur. Effie Briest haben sich die zwei schon vorgeknöpft, auch Anna Karenina, Onkel Wanja, die Nibelungen gar. Und jetzt hat es in Düsseldorf den wehrlosen, weil bereits 1881 gestorbenen Fjodor Dostojewski erwischt.