Berlin Direktor des Jüdischen Museums zurückgetreten

Berlin · (kna) Nach den heftigen Debatten der letzten Tage ist der Direktor der Stiftung Jüdisches Museum Berlin (JMB), Peter Schäfer, von seinem Amt zurückgetreten. Er habe am Freitag der Vorsitzenden des Stiftungsrats, Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) seinen Rücktritt angeboten, um weiteren Schaden vom Jüdischen Museum Berlin abzuwenden, teilte das Museum mit.

Grütters habe den Rücktritt angenommen. Der Zentralrat der Juden in Deutschland hatte in den letzten Tagen scharf kritisiert, dass das Museum per Internet eine Leseempfehlung für einen Zeitungsartikel über Wissenschaftler gegeben hatte, die den Beschluss des Bundestags gegen die BDS-Bewegung verurteilen. Die Bewegung ruft unter anderem zum Boykott israelischer Waren auf. Der Zentralrat stellte infrage, ob die Bezeichnung „jüdisch" für das Museum noch angemessen sei. Überdies hatte der Rat Vorbehalte gegen eine Jerusalem-Ausstellung des Museums vorgebracht. Schäfer hatte betont, er bedauere den Anlass der Kritik „außerordentlich". Das Museum habe nie die Aufgabe gehabt, „in politischen Tagesfragen Partei zu sein und Stellung zu nehmen". Der Tweet zu BDS sei als Hinweis auf einen Diskussionsbeitrag gemeint gewesen. 

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