Kulturtipps für den Spätsommer Diese spannenden Veranstaltungen sind geplant

Nordrhein-Westfalen · Welche Kulturveranstaltungen im Spätsommer stattfinden können, hängt auch vom Infektionsgeschehen ab. Dennoch wird hoffnungsvoll schon mal geplant. Unter anderem wird Helge Schneider in Köln und Dinslaken zu erleben sein.

 „Nur für dich“ heißt die Tournee, die Helge Schneider am 21. August nach Köln führt (Archivbild).

„Nur für dich“ heißt die Tournee, die Helge Schneider am 21. August nach Köln führt (Archivbild).

Foto: dpa/Uwe Anspach

Die Hoffnungen richten sich nun auf den Spätsommer: Startet nun die Kultur – immer unter Einhaltung aller Hygienevorschriften – oder startet sie nicht? Das ist die Frage, die derzeit verlässlich nicht einmal Veranstalter beantworten können, weil das aktuelle Infektionsgeschehen bedacht werden muss. Dennoch wird vielerorts geplant für einen vorsichtigen Neustart. Ein paar spannende Kulturereignisse aus der Region stellen wir hier vor.

Open Air Ein Sommer ohne Musik unter freiem Himmel? Das war vor wenigen Wochen noch eine große Befürchtung – mittlerweile haben viele Veranstalter coronakonforme Konzepte entwickelt. Eine gute Adresse ist der Kulturgarten Bonn in der Rheinaue: Der ist in Parzellen für jeweils maximal zehn Personen eingeteilt, in denen man auf Liegestühlen, Bierbänken oder Picknickdecken das Geschehen auf der Bühne mit vielen bekannten Gesichtern verfolgen kann. Am Freitag, 14. August, spielt die beliebte Kölschrock-Band Kasalla, und am Montag, 24. August, ist Nena zu Gast. An den Wochenenden ist außerdem das Junge Theater Bonn zu sehen, aktuell mit dem Musical „Das Dschungelbuch“.

Info Termine und Tickets unter www.bonnlive.com


Kunst
Der Kunstbetrieb, der in diesem Jahr in der Sommer- und Coronapause gewissermaßen Anlauf nehmen konnte, geht mit der DC Open („Düsseldorf Cologne Open Galleries 2020“) in die neue Saison. Mehr als 70 Galerien, Off-Spaces und die großen Museen in Köln und Düsseldorf machen aus der Eröffnung der neuen Ausstellung ein Event, das es im Kunstjahr nur einmal gibt. Bei einem Streifzug durch die Düsseldorfer Altstadt lohnt der Besuch in den Galerien Max und Hans Mayer („Nam June Paiks „Early Bird” und Ei Arakawas „Fees & Nerf”), wer in die Carlstadt geht, kann sich bei Kai 10 videobasierte Arbeiten internationaler Künstler unter dem Titel „A Long Time Short“ ansehen. Auch in Köln finden sich in und rund um die Altstadt eine Vielzahl von Galerien, für deren Erkundung man keine kilometerlangen Märsche auf sich nehmen muss.

Info www.dc-open.de


Tanz
Nach coronabedingter langer Pause startet auch das weltberühmte Tanztheater Pina Bausch in eine neue Spielzeit. Mit „Er nimmt sie an der Hand und führt sie in das Schloß, die anderen folgen“ soll die Spielzeit im Opernhaus Wuppertal am 3. September beginnen – natürlich mit stark reduziertem Kartenkontingent. Das Ensemble hatte das Stück – es wurde 1978 im Opernhaus Bochum uraufgeführt und 29 Jahre nicht mehr gespielt – 2019 neu einstudiert. Das Stück steht für einen neuen methodischen Ansatz in Pina Bauschs frühen Arbeiten. Theaterregisseur Peter Zadek hatte Pina Bausch damals eingeladen, ihre Version von Shakespeares „Macbeth“ zu entwickeln. In der neuen Spielzeit des Tanztheaters sollen Aufführungen, Workshops und Projekte nicht – wie gewohnt – gebündelt angekündigt werden, sondern jeweils zeitnah.

Info Der Vorverkauf beginnt Montag, 10. August, ab 10 Uhr; Tel. 0202-5637666.

Freestyle Man dachte ja schon, er würde sich nun ganz und für immer zurückziehen aus dem Showbiz, jedenfalls hatte er seinen Corona-bedingten Rückzug bereits angekündigt, als er doch noch auf die Bühne trat – und wie! Der alles überstrahlende Höhepunkt von Stefan Raabs „Free-ESC“-Sendung war Helge Schneiders ergreifender Auftritt mit dem Lied „Forever At Home“, und wie er da stand als windschiefer Sinatra und sich vom Orchester forttragen ließ, war ganz großes Tennis. Er ist also noch da und tritt unter anderem am 21. August ab 19.30 Uhr am Tanzbrunnen in Köln auf und am Samstag, 22. August, um 20 Uhr auf der Dinslakener Freilichtbühne Burgtheater. Nur er und sein Piano, so ist es angekündigt, und er spielt „Nur für dich“, so heißt die Tournee. Er habe neue Lieder geschrieben, heißt es, die wolle er aufführen: „Ich möchte Euch ein Klavierkonzert vorspielen, das ich mir selbst ausgedacht habe.“ Am 28. August soll ein neues Album erscheinen. Es wird also alles gut.

Info Tickets unter www.westticket.de


Klassik Noch während anderswo Festspiele laufen, beginnt die Düsseldorfer Tonhalle ihren Betrieb, und gleich für das erste „Sternzeichen“-Symphoniekonzert (28., 30., 31. August) kündigt sie einen Spitzenmusiker an: den Geiger Frank Peter Zimmermann. Gemeinsam mit den Düsseldorfer Symphonikern unter David Reiland bietet er das Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels“ von Alban Berg. Umgeben wird es von Werken Beethovens und Mozarts. Noch früher starten die Niederrheinischen Sinfoniker: vom 25. bis 28. August spielen sie unter Mikhel Kütson Mozarts „Sinfonia concertante“ und Beethovens „Pastorale.“. Die Duisburger Philharmoniker starten unter Axel Kober und mit der Solo-Geigerin Carolin Widmann (Mozart und Mendelssohn) erst am 16. und 17 . September, dafür gibt es jedes Konzert um 18 und um 20.30 Uhr.

Info Karten unter Tel. 91387538

Kinder Wohin mit den Kids? Monatelang hat diese Frage Familien umgetrieben, und so langsam weitet sich das Spektrum der Möglichkeiten. Wer Schwimmbäder und Spielplätze satt hat, sollte das Mondo Mio Kindermuseum in Dortmund besuchen: Vor wenigen Tagen hat dort die neue Ausstellung „Reichtum Regenwald“ eröffnet: Junge Entdecker können hier an interaktiven Erlebnisstationen verfolgen, wie viele Pflanzen und Tiere im Regenwald leben und warum die tropischen Baumriesen so wichtig für das Weltklima sind. Die Schau schlägt einen Bogen von der Artenvielfalt über den Umweltschutz bis hin zu unserem Einkaufskorb. Und wer schon einmal vor Ort ist, kann direkt nach dem Museumsrundgang den Westfalenpark besuchen. Alle Eingänge sind geöffnet.

Info Mondo Mio Kindermuseum, „Reichtum Regenwald“, bis 1. November, Florianstr. 2, Dortmund, Öffnungszeiten: Mo. Bis Fr. 13 – 17 Uhr, Sa-So 11 bis 18 Uhr, Der Eintritt ins Museum ist für Besucher des Westfalenparks kostenlos.

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