Kurzkritik Fantastischen Vier feiern sich in Köln

Sie waren zwar nicht die Ersten, die in deutscher Sprache rappten. Aber sie waren die erste Formation, durch die deutscher HipHop bundesweite Aufmerksamkeit bekam: Die Fantastischen Vier aus Stuttgart schafften das auch, weil sie eben nicht wie Ghetto-Kids wirkten, sondern wie moderat ausgeflippte Abiturienten.

Nach 25 Jahren hat sich daran nicht viel geändert. Klar, Smudo, Thomas D., Michi Beck und And.Ypsilon gehen langsam auf die 50 zu. Doch wenn sie in der Kölner Arena zur "Rekord"-Tour auf die Bühne hüpfen, dann sind sie immer noch Jungs mit zu viel Energie.

Den überaus euphorischen 16 000 Fans spielen sie erstmal einen spitzbübischen Streich: Digitales Feuer brennt auf riesigen Displays, Nebel zieht über die Bühne, ein Kubus hebt sich. Darunter befindet sich jedoch nur gähnende Leere. Die Rapper treten auf einem kleinen Podest mitten im Publikum auf und geben mit "25" vom neuen Album die Richtung vor: "25 Years, fantastisch, nicht mehr ganz frisch. Die Legende ist hier, die Legende, also hebt die Hände!" Die Fans lassen sich das nicht zweimal sagen und feiern eine Mischung aus neuem Material und Gassenhauern.

Nur ein Stück fehlt - wie schon seit Jahren: Aus der simplen Pennäler-Poesie, die "Die Da" 1992 zu einem Riesenhit machte, sind die Vier wohl doch rausgewachsen. Max Florian Kühlem

(RP)
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