Tongefäße mit Gold und Lapislazuli Deutsche Archäologen machen ungewöhnlichen Fund

Kairo (rpo). Deutsche Archäologen haben im oberägyptischen Abydos einen interessanten Fund gemacht. Sie gruben zwei große Tongefäße aus der Pharaonenzeit aus, die mit Gold und Lapislazuli gefüllt waren.

<P>Kairo (rpo). Deutsche Archäologen haben im oberägyptischen Abydos einen interessanten Fund gemacht. Sie gruben zwei große Tongefäße aus der Pharaonenzeit aus, die mit Gold und Lapislazuli gefüllt waren.

Wie das Deutsche Archäologische Institut (DAI) in Kairo am Sonntag berichtete, waren die etwa 40 Zentimeter hohen Gefäße mit einer Gips-Schicht verschlossen. Im Inneren fanden die Archäologen nach Angaben von Institutsdirektor Günter Dreyer 700 Gramm Gold, sechseinhalb Kilo Lapislazuli sowie Erdreich und Holz- und Stoffreste.

"Wir können uns noch keinen richtigen Reim auf die Herkunft des Inhalts machen, aber er ist auf jeden Fall sehr ungewöhnlich und deutet darauf hin, dass es sich um die Reste einer Bestattung handelt, die gestört wurde", erklärte Dreyer. Die DAI-Archäologen glauben, dass es sich bei den rund 3000 Jahre alten Gefäßen um eine Opfergabe für den Totengott Osiris handelt, da Abydos in der so genannten Spätzeit ein Pilgerort für die Osiris-Verehrung war.

Das Goldblech und die fein polierten Lapislazuli-Steine können nach Ansicht der Experten von der Oberfläche eines Sarkophags entfernt worden sein. Zum Inhalt der beiden Tongefäße, die etwa 80 Zentimeter tief vergraben waren, gehören laut Dreyer auch eine Bronzestatue des als Pavian dargestellten Gottes Thot sowie ein silberner Osiris. Silber war zur damaligen Zeit nur selten verwendet worden, da es noch teurer war als Gold. Außerdem gehörten zur "Füllung" der Tongefäße auch die Scherben zweier weiterer Gefäße. Entdeckt wurden die Opfer-Gefäße östlich des Grabes von Pharao Den (rund 2930-2910 v. Chr.).

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