"Der Schnee am Kilimandscharo"

WORUM GEHT'S? Um die übrigen Arbeitsplätze auf einer Bootswerft zu retten, organisiert Michel, der Vertrauensmann der Gewerkschaft, die Entlassung von zwanzig Kollegen – und entlässt auch sich selbst, aus lauter Solidarität. Das Familienleben des Frührentners wird erschüttert durch einen brutalen Raubüberfall. Und Michel entdeckt, dass der Räuber einer der gefeuerten ehemaligen Kollegen ist.

WER SPIELT MIT? Jean-Pierre Darroussin spielt Michel und Ariane Ascaride seine Frau Marie-Claire, die ihm hilft, auch in Zeiten der im Prekariat zerbröckelnden Arbeiterklasse seine linken Humanitäts-Ideale nicht aufzugeben. Beide gehören zum bewährten Team des Autor-Regisseurs Robert Guédiguian.

WIE IST DER FILM? Zur Traumreise des Ehepaars an den Kilimandscharo kommt es nie. Michel und Marie-Claire brechen aus ihrem Kleinbürgerglück aus, um einer jüngeren, von Verelendung bedrohten Generation zu helfen. Guédiguian, der Meister leuchtend klarer Bilder, erinnert mit dieser Wendung vom Realismus ins Märchenhafte an Filme von Ken Loach und Mike Leigh.

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PETER STEINHART

(RP)
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