New Fall Festival Schmyt bringt die Wände zum Beben

Düsseldorf · Der Newcomer aus Viersen trat im ausverkauften Schumann-Saal auf. „Nicht klatschen. Arschwackeln!“, forderte er. Die Fans hielten sich dran.

 Schmyt spielte einst bei der Band Rakede.

Schmyt spielte einst bei der Band Rakede.

Foto: Lea Brauer Grosse

Der Herbst bringt buntes Herbstlaub, Teetrinkwetter und Künstler in außergewöhnliche Düsseldorfer Veranstaltungsorte. Das New-Fall-Festival feierte unter dem Motto „Thank you for the music“ sein zehnjähriges Bestehen. Zum Finale trat nun Schmyt auf.

Im ausverkauften Robert-Schumann-Saal gab es also ausnahmsweise keine klassische Musik, sondern Musik des Newcomers. Schmyt, der mit bürgerlichem Namen Julian Schmit heißt, war Frontsänger der Band Rakede. Nach dem Ende der Zusammenarbeit mit der Gruppe begann er seine Solokarriere. Dies ist nun zwei Jahre her, es folgten mehrere Singles und Kollaborationen mit Künstlern, wie RIN, Haftbefehl und Cro. Im Mai erschien sein Solo-Debütalbum „Universum regelt“.

Mit seinen Songs legt sich Schmyt nicht auf eine Musikrichtung fest. Die wortgewandten Texte fließen durch die Genres und entziehen sich einer klaren Definition. So war auch das Konzert im Schumann-Saal eine Melange aus Melancholie, Rap und Hip-Hop, die die ausdrucksstarken Texte des Musikers transportierte.

Dabei wirkte es beinahe so, als wolle sich der Künstler hinter seiner Musik verstecken. Kurze Anekdoten zwischen den Liedern befassten sich mit den Hintergründen seiner Songs, wie die Beobachtung eines Paares in einem Berliner Restaurant. Sie hatten, statt während des Essens eine Unterhaltung zu führen, Serien auf ihren Smartphones angeschaut und inspirierten Schmyt zu seinem Titel „Abendkleider und Nadelstreifen“.
Über seine eigene Person sprach der Künstler aus Viersen hingegen nicht. Dennoch schaffte es der Musiker, nahbar zu sein. Er erschuf eine intime Konzertatmosphäre und spielte zahlreiche Lieder seines aktuellen Albums, wie „Keiner von den Quarterbacks“, „Buddy Holly“ und „Alles anders“.

Im Gegenzug wünschte er sich von seinen Fans, dass sie die „Wände zum Beben“ bringen und unterband das Klatschen während seiner Songs mit einem ironischen „Nicht klatschen. Arschwackeln!“, was seine Fans umgehend in die Tat umsetzten. Es wurde getanzt, gesprungen und begeistert mitgesungen. Das Konzert bot eine vielversprechende Aussicht auf Schmyts kommende, ausverkaufte Herbsttour, die anschließende Frühlingstour sowie zukünftige Alben des Newcomers.

Info Mit seinem im Mai erschienen Album „Universum regelt“ tourt Schmyt bis Mai 2023 durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Für die Nordrhein-Westfalen-Termine der Frühlingstour am 20. April in Bielefeld und 04. Mai in Dortmund gibt es noch Karten.

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