Roman Yann Martel: Schiffbruch mit Tiger
In Ausschnitten habe ich zum ersten Mal von Pi Patel und Richard Parker gehört. Meine Schwester hat mir, als sie "Schiffbruch mit Tiger" verschlang, immer wieder daraus vorgelesen. Mir ging es später ebenso: Die Geschichte ist so skurril, dass man sie einfach teilen muss.
Pi, indischer Teenager, und Richard Parker, bengalischer Tiger, sind die einzigen Überlebenden eines Schiffsbruchs. 227 Tage allein in einem Rettungsboot auf dem Pazifik in Gesellschaft eines seekranken, aber stets hungrigen Tigers. Pis Kampf ums buchstäblich nackte Leben liest sich aberwitzig und wundersam. Nebenbei gerät sein Tagebuch zum hintersinnigen Lehrstück über Zoologie und Religion (Pi ist praktizierender Hindu, Christ und Muslim). Langeweile? Was Pi quält, kennt der Leser nicht. Und ist am Ende bitter enttäuscht. Aus. Vorbei. Welcher Schluss könnte auch Erfüllung bringen, wenn doch der Weg das Ziel ist?