Bertelsmann-Tochter will Simon&Schuster übernehmen Stephen King sagt in Prozess um US-Verlagsfusion aus
Washington · Der Horror-Bestsellerautor ist ein Zeuge der US-Regierung in deren Prozess gegen eine geplante Übernahme des Verlagshauses Simon & Schuster. Ihr Kontrahent Penguin Random House argumentiert, durch die Fusion würde der Wettbewerb zunehmen.
In den USA hat ein Prozess um die geplante Übernahme des Verlagshauses Simon & Schuster durch den Verlagsriesen Penguin Random House begonnen. Das US-Justizministerium will verhindern, dass es zu der Fusion im Umfang von 2,2 Milliarden Dollar kommt. Als prominenter Zeuge der US-Regierung soll am Dienstag der Bestseller-Autor Stephen King aussagen. Dessen Horror-Bücher werden von Simon & Schuster veröffentlicht. Der Prozess vor dem US-Bezirksgericht in Washington soll mehrere Wochen dauern.
Sollten die Verlagshäuser mit Sitz in New York fusionieren, gäbe es in den USA statt fünf großen Verlagshäusern nur noch vier. Der Gerichtsprozess gilt als Test für die Anti-Kartell-Politik der Regierung von US-Präsident Joe Biden.

Die globalen Medienriesen im Überblick
Bei der Eröffnung des Verfahrens am Montag sagten Anwälte des Justizministeriums, durch die Fusion würde der Wettbewerb schrumpfen. Die US-Regierung argumentiert, Penguin Random House hätte großen Einfluss auf die Auswahl von Büchern, die in den USA veröffentlicht würden, dürfte sein Mutterkonzern - der deutsche Medienriese Bertelsmann - Simon & Schuster übernehmen.
Penguin Random House argumentiert, durch die Fusion würde der Wettbewerb zunehmen. Das neue Unternehmen könnte Autoren größere Vorabsummen zahlen und sie mit Marketing unterstützen, gibt das Verlagshaus an.
Zu den prominenten Autoren bei Penguin Random House zählen Michelle und Barack Obama, die dort ihre Memoiren veröffentlicht haben. Auch Ex-Präsident Bill Clinton, Toni Morrison, John Grisham und Dan Brown haben ihre Bücher über den Verlag herausgebracht.
Bei Simon & Schuster sind die Memoiren von Bill Clintons Frau Hillary Clinton zu finden. Zudem hat dort auch der Watergate-Affären-Enthüller Bob Woodward veröffentlicht.
Zu den fünf großen Verlagshäusern in den USA zählen auch Hachette, HarperCollins und Macmillan.