Belästigungs- und Korruptionsskandal Achtes Mitglied verlässt Literaturnobelpreis-Gremium

Stockholm · Mitglied Nummer Acht zieht die Reißleine: Die Jury für den Literaturnobelpreis, die Schwedische Akademie, verliert in ihrer Krise ein weiteres Mitglied. Die Journalistin und Schriftstellerin Sara Stridsberg habe entschieden, ihre Arbeit niederzulegen.

 Akademie-Sekretärin Sara Danius und Komitee-Mitglied Sara Stridsberg (rechts, Archivbild).

Akademie-Sekretärin Sara Danius und Komitee-Mitglied Sara Stridsberg (rechts, Archivbild).

Foto: rtr, arl/hlt/ata

Das teilte die Akademie am Samstag mit. Damit sind von den ehemals 18 nur noch zehn Mitglieder aktiv. Die Schwedische Akademie wird von einem Belästigungs- und Korruptionsskandal erschüttert. Berichten schwedischer Medien zufolge wird deshalb derzeit sogar erwogen, die Vergabe des Literaturnobelpreises um ein Jahr zu verschieben. Entschieden sei das aber noch nicht.

Ausgelöst wurde der Skandal durch den Ehemann eines Akademiemitglieds. 18 Frauen hatten dem Mann sexuelle Belästigung vorgeworfen. Unter anderen soll er - so berichtete die Zeitung "Svenska Dagbladet" am Samstag - Kronprinzessin Victoria an den Po gefasst haben. Weil sie nicht damit einverstanden waren, wie die Akademie mit den Vorwürfen umging, legten mehrere Mitglieder ihre Arbeit nieder oder verließen die Akademie inzwischen ganz.

(felt)
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