Buch-Kritik Sara Douglass: Der Herr des Traumreichs

Die Ereignisse überschlagen sich zu Beginn des Romans "Der Herr des Traumreichs": Prinz Maximilian, der 14-jährige Thronfolger des Königreiches Escator, verschwindet auf der Jagd spurlos. Seine Eltern sterben kurz darauf. So fällt der verwaiste Königsthron an den entfernten Verwandten Graf Cavor, der die Geschicke des Reiches die nächsten Jahre mit Umsicht und Gerechtigkeitssinn lenkt.

 "Der Herr des Traumreichs" von Sara Douglass.

"Der Herr des Traumreichs" von Sara Douglass.

Foto: Piper

Dennoch kursieren Gerüchte, dass er etwas mit dem Verschwinden des jungen Maximilian zu tun hatte. Außerdem plagt den Herrscher über Jahre eine ständig entzündete und eiternde Tätowierung am Arm - das Mal der Manteceros, das jeder König von Escator trägt. Die Wunde lässt ihn kaum zur Ruhe kommen.

Cavor ruft den im ganzen Reich bekannten Wunderheiler Joseph Baxtor und seinen 15-jährigen Sohn Garth zu sich. Beide Baxtors können durch Handauflegen heilen. Auch der König profitiert von der besonderen Gabe der zwei Männer und fühlt sich nach ihren Aufenthalt im Schloss wieder besser.

Baxtor und Garth ziehen weiter zu den Gefangenen in den so genannten Glomm-Minen. Dort wartet viel Arbeit auf sie: Ein Stollen zum Meer ist eingebrochen und hat einen Teil der Häftlinge unter sich begraben. Bei der Versorgung der Verletzten macht Garth eine merkwürdige Entdeckung: Er spürt unter einem alten Narbengewebe eines Strafarbeiters am Oberarm das Wappen der Manteceros. In dem jungen Mann keimt der Verdacht, dass der Gefangene Prinz Maximilian sein könnte. Aber wie lässt sich das beweisen?

Sara Douglass' Fantasyroman "Der Herr des Traumreichs" ist eine unterhaltsame Lektüre, die aber nicht an ihre Geschichte um das Land und die Menschen von Tencendor heranreicht. Die Handlung ist zu durchsichtig. Aber dennoch versteht die australische Autorin es, die Erzählung aufregend und temporeich zu gestalten. Ihre Charaktere - darunter vor allem Garth - sind überaus überzeugend und lebendig. Douglass' außergewöhnlichen Einfälle versetzen immer wieder in Erstaunen.

(ap)
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