Buch-Kritik Peter Millar: Gottes Feuer

Der britische Journalist Eamonn Burke befindet sich gerade in einer persönlichen Krise, als eine deutsche Kollegin Kontakt zu ihm aufnimmt und um seine Hilfe bittet. Das Material, das Sabine Kottke mitbringt, scheint brisant: Der nach dem Zweiten Weltkrieg als russischer Spion verurteilte Atomwissenschaftler Klaus Fuchs soll ermordet worden sein, weil er wichtige Geheimnisse preisgeben wollte.

Burke springt auf die Geschichte an und beginnt danach zu suchen, wer ihm etwas zur den damaligen Ereignissen in Los Alamos erzählen kann. Die Informationen fließen nur spärlich und führen die beiden Journalisten von den USA über Russland nach Island. Bald wird Eamonn klar, dass er und Sabine sich auf einer lebensgefährlichen Suche im Labyrinth von Halbwahrheiten befinden. Immer mehr Menschen in ihrer Nähe kommen ums Leben. Verzweifelt versuchen die beiden Journalisten, die losen Enden zusammenzuknüpfen und zu verstehen, was damals rund um das Manhattan-Projekt geschehen ist.

Geschickt flechtet der britische Autor Peter Millar die Geschehnisse und Persönlichkeiten in Los Alamos ab 1944 in seine Handlung mit ein. Die Sprünge in die Vergangenheit machen den Thriller "Gottes Feuer" sehr lebendig und anschaulich. Wenn auch einige Schlüsse und Aktionen nicht nachvollziehbar sind, ist es Millar gelungen, einen geschichtlichen Überblick zu bieten, ohne jemanden den "Schwarzen Peter" zuzuschieben. Millar bringt Spionage und Hochverrat kompakt in seinem Roman unter. "Gottes Feuer" ist darüber hinaus spannend und packend erzählt.

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