Bildband "Nachts schlafen die Spione" Ein Blick hinter die Kulissen des BND in Pullach

Pullach · Seit der Affäre um Edward Snowden haben Geheim- und Nachrichtendienste nicht gerade den besten Ruf in der Bevölkerung. Aber wie sieht es eigentlich hinter den Kulissen etwa des Bundesnachrichtendienstes (BND) aus? Der Fotograf Martin Schlüter durfte sich in der Zentrale in Pullach umsehen – nachts, wenn die Spione schon schlafen.

Seit der Affäre um Edward Snowden haben Geheim- und Nachrichtendienste nicht gerade den besten Ruf in der Bevölkerung. Aber wie sieht es eigentlich hinter den Kulissen etwa des Bundesnachrichtendienstes (BND) aus? Der Fotograf Martin Schlüter durfte sich in der Zentrale in Pullach umsehen — nachts, wenn die Spione schon schlafen.

Für den BND heißt es, von Pullach in Bayern Abschied zu nehmen. Denn der Bundesnachrichtendienst zieht 60 Jahre nach seiner Gründung in die Bundeshauptstadt. Im März hatten die ersten rund 170 Mitarbeiter ihre Büros in der Chausseestraße in Berlin-Mitte bezogen, in den kommenden Jahren sollen ihnen knapp 4000 Kollegen folgen. Große Teile der bisherigen Zentrale werden dann abgerissen.

Doch bevor das geschieht, gelang dem Fotografen Martin Schlüter ein Blick hinter die Kulissen. Ab Mai 2012 durfte er über einen Zeitraum von 16 Monaten das Areal des BND fotografieren — und zwar nachts. Entstanden ist daraus der Bildband "Nachts schlafen die Spione — letzte Ansichten des BND in Pullach", der im Sieveking Verlag erschienen ist.

Zu sehen sind nicht nur Kontroll- und Besprechungsräume, sondern auch Büros der Mitarbeiter. Persönliche Details der Mitarbeiter, so schreibt der Verlag auf seiner Webseite, durften die Bilder nicht zeigen, und dennoch geben die Fotos Einblicke in den Alltag des BND. Da ist das Mitarbeiter-Büro, das von oben bis unten mit Postern von Elvis Presley beklebt ist. Da ist das chaotische Wissenschaftler-Büro, in dem sogar noch ein angebissenes Brötchen liegt.

Daneben zeigt der Fotograf die Sterilität des IT-Raumes oder auch die abgewetzten alten Besprechungsräume. Es sind Bilder, die die lange Historie des Bundesnachrichtendienstes dokumentieren — bis hin zu den vergessenen Aktentaschen im Keller der Chemielabore.

(das)
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