Buchkritik Markus C. Schulte von Drach: Furor

Nach dem versuchten Selbstmord seines Vaters findet der Student Sebastian eine Nachricht auf seiner Mailbox: Darauf bittet ihn sein Vater offenbar kurz vor der Tat, brisante Dateien auf dessen Computer zu löschen. Sebastian macht überraschende Entdeckungen, und sein neu erworbenes Wissen bringt ihn schließlich in Lebensgefahr.

 Markus C. Schulte von Drach: Furor.

Markus C. Schulte von Drach: Furor.

Foto: dtv

Der angesehene Neurologe und Leiter des Münchner Wilder-Penfield-Instituts für Hirnphysiologie Christian Raabe versucht, sich in betrunkenem Zustand das Leben zu nehmen. Seine Hirnverletzungen sind so schwer, dass nur Maschinen ihn am Leben erhalten. Sein Sohn Sebastian ist geschockt: Auch wenn die elterliche Beziehung nicht die Beste war, hätte der junge Student seinen Vater einer solchen Tat nicht für fähig gehalten.

Eine rätselhafte Nachricht des Vaters auf seiner Mailbox stürzt den jungen Mann in tiefe Verwirrung. Christian Raabe bittet seinen Sohn, die Dateien und Ordner auf seinem Institutscomputer zu löschen und niemandem davon zu erzählen. Leichter gesagt als getan. Sebastian muss zuerst mit Hilfe seiner Freunde die Passwort-Sperre überwinden. Dies nimmt einige Zeit in Anspruch, doch schließlich gelingt es ihm - und seine Neugier siegt.

Bei der Sichtung der Daten macht er die brisante Entdeckung, dass es seinem Vater gelungen war, die Erinnerungen lebendiger Menschen außerhalb ihres Körpers zu speichern. Sebastian steht vor einem Rätsel. Wieso sollte er die Daten vernichten? Und warum hat sein Vater in seinen Notizen von einem riesigen Fehler gesprochen, den er gemacht hat? Sebastians Wissen bringt ihn schließlich in Lebensgefahr.

Der Autor Markus C. Schulte von Drach bedient sich in seinem Debütkrimi "Furor" altbekannter Strickmuster aus Actionfilmen und bekannten Thrillern. Er schafft keine wirklichen Überraschungen, und die Entwicklungen sind leicht durchschaubar. Die Geheimdienstverwicklungen lesen sich wie an den Haaren herbeigezogen und sind völlig unrealistisch. Völlig absurd erscheinen die unter Drogen gesetzten und ungehemmt prügelnden Polizisten bei einem Einsatz mitten in der Münchner Innenstadt. Der Debütroman weist einige Schwächen auf, zeigt aber gute Ansätze für weitere Krimis.

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