Buch-Kritik Marcus Hearn: Das Kino des George Lucas

Am Anfang stand der Zufall. Ein Freund überredete den damaligen Highschool-Absolventen und Hobby-Fotografen George Lucas, sich an der University of Southern California einzuschreiben. Die Universität bot auch Filmseminare an, doch Lucas' Interesse am Kino lag eher im Bereich der Freizeitgestaltung. Wie der heutige Star-Regisseur doch den Weg zum Film fand, schildert der neue Bildband "Das Kino des George Lucas" von Marcus Hearn.

 "Das Kino des George Lucas" von Marcus Hearn.

"Das Kino des George Lucas" von Marcus Hearn.

Foto: HASH(0xd3002b0)

Kunst, Fotografie und Anthropologie waren die Fächer, die Lucas studieren wollte. Doch auf der Universität änderte sich das schnell, nach dem er beim Besuch einiger Vorlesungen seine neue Liebe entdeckte. "Als ich auf die Filmhochschule kam, hatte ich keinen blassen Schimmer vom Filmemachen, aber sobald ich meinen ersten Film gemacht hatte, dachte ich mir: Na bitte, ich bin genau der Richtige dafür", sagte Lucas.

Und dass er genau der Richtige dafür war, bescheinigten ihm nicht nur ein Millionenpublikum, sondern auch Kommilitonen und Weggefährten wie John Milius, Steven Spielberg und vor allem Francis Ford Coppola, mit dem er bereits als Filmstudent zusammenarbeitete.

In Geschichten und Anekdoten lässt Autor Hearn die Zeit dieser jungen Filmgeneration vor dem Auge des Lesers lebendig werden. Er schildert die Entstehung lebenslanger und sehr produktiver Freundschaften, wie die mit Coppola und Spielberg, und er beschreibt die Demütigungen, die Lucas am Anfang seiner Karriere von den Studiobossen Hollywoods hinnehmen musste und die seinen Entschluss zur Abkehr von Hollywood manifestierten.

Doch am besten würdigt man einen großen Kinovisionär mit Bildern. Und dieser Tatsache trägt der opulent und übersichtlich gestaltete Bildband in überschwenglichem Maße Rechnung. Neben bekanntem Szenenmaterial und seltenen Fotos aus den frühen Produktionen, bekommt der Leser zahlreiche Produktionsgemälde und Konzeptzeichnungen aus den "Star Wars"- und "Indiana Jones"-Filmen zu sehen. Für Cineasten bietet der Band sicher viele Ansätze zum Stöbern in der Filmgeschichte, für Fans des Kinos von Lucas ist es ein wunderschönes Bilderbuch zum Schwelgen und neuen Erleben seiner Filme.

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