Thriller-Autor Jo Nesbø fürchtet sich bei Horrorfilmen
Oslo · Eigentlich sollte man annehmen, dass ihm fiktionale Angst fremd ist: Denn in seiner millionenfach verkauften Harry-Hole-Serie hat er einige sehr furchterregende Thriller geschrieben - doch privat scheut Krimiautor Jo Nesbø vor Schreckensbildern zurück.
"Ich kann zum Beispiel keine Horrorfilme sehen", sagte der 57-jährige Norweger der Deutschen Presse-Agentur in Oslo. "Neulich habe ich aus Versehen in einen reingeschaltet. Ich habe mich wegdrehen müssen und - die Fernbedienung weit von mir gestreckt - umgeschaltet. Aber die zehn Sekunden waren schon zu viel."
Er habe manchmal "Angst vor meiner eigenen Fantasie", bekennt Nesbø. Diese Fantasie wird von Krimilesern weltweit seit nunmehr 20 Jahren geschätzt - 1997 startete der frühere Rockmusiker und Finanzanalyst die Roman-Reihe um den alkoholgefährdeten Mordermittler Harry Hole.
Der elfte Band "Durst" ist soeben auf Deutsch erschienen.
Und im Oktober kommt mit "Schneemann" die erste Verfilmung eines Harry-Hole-Buchs in die Kinos, mit Michael Fassbender (40) in der Rolle des Osloer Hauptkommissars. Nesbø zeigt im dpa-Interview eher wenig Interesse an dem Filmprojekt von Regisseur Tomas Alfredsson ("Dame, König, As, Spion"): "Nein, das habe ich hinter mir gelassen.
Der Roman ist geschrieben, und daher bin ich fertig mit dem "Schneemann". Ob mehrere Verfilmungen geplant sind, weiß ich nicht."
Veranstaltungen: Am 28. Oktober liest Jo Nesbø auf dem Harbour Front Festival in Hamburg, am 29. Oktober ist er beim Braunschweiger Krimifestival zu Gast.