„Trick Mirror“ von Jia Tolentino Feministin sein trotz Internet

Düsseldorf · Jia Tolentino gehört zu den aufregendsten Essayistinnen der Gegenwart. Die 32-Jährige lotst ihr Publikum durchs Spiegelkabinett des Internets. In den USA gilt sie als Susan Sontag der Millennials. Nun ist ihr erstes Buch auf Deutsch erschienen. Wir erklären, warum es sich lohnt.

 Jia Tolentino, Autorin beim Magazin „New Yorker“.

Jia Tolentino, Autorin beim Magazin „New Yorker“.

Foto: S. Fischer/Elena Mudd

Manchmal wünscht man sich eine Freundin, die einem alles erklärt, die Gegenwart zum Beispiel. Aber nicht in so einem blöden Durchblicker- und Checker-Tonfall, sondern erstmal tastend und suchend, im Urteil dann jedoch smart und strikt. Eine Freundin, der man gerne beim Denken zuhört, weil sie denkt wie man selbst und weil sie darüber hinausdenkt und weiterdenkt und einen selbst entscheiden lässt, ob man ihr folgen mag. Eine Freundin, die einen teilhaben lässt beim Unsichersein und dabei, wie sie sich einen Reim macht auf die Welt. Jia Tolentino ist so eine Freundin.