"Die Blechtrommel hat stark märchenhafte Züge" Günter Grass sieht sich als Märchenerzähler

Hamburg (rpo). Güner Grass bezeichnet sich selbst als einen Märchenerzähler. Den Literatur-Nobelpreisträger fasziniert die Verknüpfung der verschiedenen Formen von Realität und Phantasie. So habe auch "Die Blechtrommel" schon "stark märchenhafte Züge".

Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass sieht sich als Märchenerzähler. "Das hängt wahrscheinlich auch damit zusammen, dass für mich das Märchen eine andere Form von Realismus darstellt, einen unterschwelligen Realismus, einen Sub-Realismus, der notwendig wird, wenn man bestimmte Dinge, die sich platterdings nicht darstellen lassen, sichtbar machen will", sagte der 77-Jährige dem "Arte Magazin".

Zum 200. Geburtstag des dänischen Märchenautors Hans Christian Andersen hat Grass mit "Der Schatten" eine Auswahl aus Andersens Märchen mit eigenen Illustrationen vorgelegt. An Andersen habe ihm vor allem gefallen, dass dort selbst die Gegenstände sprechen. Viele von Andersens Märchen seien grausam. "Bei Andersen wird in vielen Märchen mit dem Beil hantiert", so Grass. Das habe er auch in seinen Illustrationen zeigen wollen. "Und die 'Prinzessin auf der Erbse' - na ja, sie sieht bei mir ein bisschen hysterisch aus, aber das gehört auch zu einer wirklichen Prinzessin."

(ap)
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