Literatur Die 100 schönsten Romane
Düsseldorf · Leselisten gibt es zuhauf. Manche sind der Unterhaltung, viele der Bildung geschuldet. Und am liebsten wollen alle ein Kanon sein. "Schröders Top 100" hat nichts anderes als die Lust am Lesen im Sinn und wurde angestachelt vom Eifer, auch andere zu begeistern. Über meine Liste der schönsten Romane seit 1945 kann viel gesagt werden – und soll es am besten auch.
Leselisten gibt es zuhauf. Manche sind der Unterhaltung, viele der Bildung geschuldet. Und am liebsten wollen alle ein Kanon sein. "Schröders Top 100" hat nichts anderes als die Lust am Lesen im Sinn und wurde angestachelt vom Eifer, auch andere zu begeistern. Über meine Liste der schönsten Romane seit 1945 kann viel gesagt werden — und soll es am besten auch.
Wer glaubt, es könne so etwas wie den besten Roman nicht geben, irrt. Denn natürlich gibt es dieses Buch — sogar viele tausend solcher Bücher — in den Herzen ihrer Leser. Und jeder hat recht mit seiner Wahl.
Wir alle tragen solch ein Lieblingswerk mit uns herum; irgendwann ist es uns begegnet und bei uns geblieben. Manchmal wurde es von einem anderen abgelöst oder vergessen. Auf meiner Suche bin ich manchen Büchern dieser Art begegnet. Doch seltsamerweise waren jene Titel, die sofort aufs Papier fanden, am Ende nicht die Favoriten. Der Erstplatzierte etwa, der in zwei Wochen an dieser Stelle präsentiert werden soll, schlich sich erst nach und nach ins Gedächtnis ein und verlangte eine erneute Lektüre. Dabei kamen mir dann die Worte meines Uni-Lehrers von einst in den Sinn, der seinem Schüler mit breitem Allgäuer Dialekt dies mit auf den Weg gab: "Es kommt nicht so sehr aufs Lesen an, sondern aufs Wiederlesen." Die erneute Begegnung wurde zur Entdeckung; wobei die dramatischen Ereignisse unserer Tage mir ein weiteres Zeichen zu geben schienen. Das aber soll später erzählt werden.
Während die Liste meiner 100 liebsten Romane nach 1945 wuchs und bald weit übers numerische Ziel hinausschoss, setzte sich das kleine Selbstzensur-Teufelchen auf den Tischrand und begann sein fieses Handwerk mit Anwürfen wie diesen: Viel zu deutsch-lastig sei die Liste! Zu populär! Zu ambitioniert! Wo bleiben überhaupt die afrikanischen, wo die indonesischen Autoren? Und warum findet sich von diesem oder jenem Autor nicht das Hauptwerk wieder, sondern nur ein lapidares Nebenprodukt? Wer sich vom Teufelchen aber an die Hand nehmen lässt, hat verloren.
Schließlich sind Leser unberechenbar; störrisch und oft pikiert, wenn ihre Liebe zu einem Buch nicht auf die Gegenliebe anderer trifft. Jede Buchliebe aber macht unangreifbar. Genau darum wird meine Liste auch die richtige sein. Unzweifelhaft.
Hier finden Sie die Plätze 3 bis 99. In den kommenden Tagen veröffentlichen wir die übrigens Plätze. Die Links führen Sie zur jeweiligen Seite auf amazon.de, wo Sie das Buch kaufen können.*
- José Saramago: "Das steinerne Floß" (Begründung)
- Günter Grass: Die Blechtrommel (Begründung)
- Alice Munro: Zu viel Glück (Begründung)
- Salman Rushdie: Die satanischen Verse (Begründung)
- Cormac McCarthy: All die schönen Pferde (Begründung)
- Philip Roth: Der menschliche Makel
" target="_blank">Philip Roth: Der menschliche Makel (Begründung)
- Jonathan Franzen: Die Korrekturen
" target="_blank">Jonathan Franzen: Die Korrekturen (Begründung)
- Michel Houellebecq: Unterwerfung (Begründung)
- Swetlana Alexijewitsch: Secondhand-Zeit (Begründung)
- Antonio Skármeta: Mit brennender Geduld (Begründung)
- David Grossman: Stichwort Liebe
- Gabriel Garcia Marquez: Hundert Jahre Einsamkeit
- Harper Lee: Wer die Nachtigall stört
- Ian McEwan: Abbitte
- Julian Barnes: Eine Geschichte der Welt in zehneinhalb Kapiteln
- Antonio Lobo Antunes: Der Judaskuss
- Marlen Haushofer: Die Wand
- Ngũgĩ wa Thiong'o: Herr der Krähen
- Kurt Vonnegut: Schlachthof 5
- Edgar Lawrence Doctorow: Ragtime
- John Irving: Hotel New Hampshire
- Meir Shalev: Judiths Liebe
- Evelyn Waugh: Tod in Hollywood
- Luis Sepúlveda: Der Alte, der Liebesromane las
- Jerome D. Salinger: Fänger im Roggen
- Ernest Hemingway: Der alte Mann und das Meer
- Albert Vigoleis Thelen: Die Insel des zweiten Gesichts
- Leo Perutz: Nachts unter der steinernen Brücke
- Umberto Eco: Der Name der Rose
- Javier Marias: Morgen in der Schlacht denk an mich
- Françoise Sagan: Bonjour tristesse
- John Updike: Die Hexen von Eastwick
- Tom Robb Smith: Kind 44
- T.C. Boyle: Hart auf hart
- Italo Calvino: Wenn ein Reisender in einer Winternacht
- Lars Gustafsson: Die Tennisspieler
- William H. Gass: Petersens Kind
- Haldor Laxness: Am Gletscher
- Herta Müller: Atemschaukel
- Wolfgang Koeppen: Das Treibhaus
- Louis Begley: Schmidt
- Thomas Mann: Doktor Faustus
- Cees Nooteboom: Die folgende Geschichte
- Antonio Tabucchi: Erklärt Pereira
- Tom Wolfe: Im Fegefeuer der Eitelkeiten
- Felipe Alfau: Das Café der Verrückten
- Richard Ford: Kanada
- Malcolm Lowry: Unter dem Vulkan
- Dieter Forte: Das Haus auf meinen Schultern
- Don DeLillo: Unterwelt
- Vladimir Nabokov: Lolita
- Andrzej Szczypiorski: Die schöne Frau Seidenmann
- Arundhati Roy: Der Gott der kleinen Dinge
- Bruce Chatwin: Utz
- Max Frisch: Homo Faber
- Uwe Johnson: Mutmaßungen über Jakob
- Henning Mankell: Die Brandmauer
- Antonio Munoz Molina: Der Winter in Lissabon
- Ismail Kadare: Der General der toten Armee
- Alexander Solschenizyn: Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch
- Orhan Pamuk: Schnee
- Haruki Murakami: Kafka am Strand
- Peter Bichsel: Kindergeschichten
- Tschingis Aitmatow: Dshamilja
- Boris Pasternak: Doktor Schiwago
- Jonathan Littell: Die Wohlgesinnten
- Truman Capote: Frühstück bei Tiffany
- Thomas Pynchon: Die Enden der Parabel
- Peter Handke: Wunschloses Unglück
- Patrick Süskind: Das Parfüm
- Gert Hofmann: Der Kinoerzähler
- Ulla Hahn: Das verborgene Wort
- Friedrich Dürrenmatt: Der Richter und sein Henker
- W. G. Sebald: Austerlitz
- Paul Auster: Reisen im Skriptorium
- Christoph Meckel: Licht
- Imre Kertèsz: Roman eines Schicksallosen
- Albert Camus: Der Fremde
- Arno Geiger: Der alte König in seinem Exil
- Daniel Kehlmann: Die Vermessung der Welt
- Peter Hoeg: Fräulein Smillas Gespür für Schnee
- Christa Wolf: Kein Ort. Nirgends
- Bernhard Schlink: Der Vorleser
- Isabell Allende: Das Geisterhaus
- Ingeborg Bachmann: Malina
- Thomas Bernhard: Auslöschung
- Jonas Jonasson: Die Analphabetin, die rechnen konnte
- Stanislaw Lem: Solaris
- Ilse Aichinger: Die größere Hoffnung
- Milan Kundera: Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins
- Christoph Ransmayr: Die letzte Welt
- André Malraux: So lebt der Mensch
- Elias Canetti: Die Blendung
- Martin Walser: Ein fliehendes Pferd
- Patrick Modiano: Gräser der Nacht
- Christian Kracht: Faserland
- Doris Lessing: Das goldene Notizbuch
- Werner Bräunig: Rummelplatz
- Sten Nadolny: Die Entdeckung der Langsamkeit
- Ralf Rothmann: Im Frühling sterben
* Offenlegung: Es handelt sich um Affiliate-Links. Das heißt: Für jedes verkaufte Buch erhält RP ONLINE eine Provision.
Diskutieren Sie unter dem Hashtag #schroeders100 bei Twitter mit dem Autor Lothar Schroeder (@daszweitgesicht) und anderen Literaturfans: Welcher Roman gehört unbedingt in die Top100? Welcher wird unverdient gefeiert?