Buch-Kritik Cecelia Ahern: Zwischen Himmel und Liebe

Ein Designbüro und ein komfortables Haus in der irischen Kleinstadt Baile na gCroithe nennt sie ihr Eigen. Und sie ist stolz auf das Leben, das sie sich aufgebaut hat. Aber für Elizabeth sind Ordnung, Überschaubarkeit und Übersichtlichkeit das Wichtigste: Um sich um Luke, den Sohn ihrer jüngeren Schwester Saoirse, kümmern zu können, hat sie auf eine Karriere im Ausland verzichtet.

 "Zwischen Himmel und Liebe" von Celia Ahern.

"Zwischen Himmel und Liebe" von Celia Ahern.

Foto: Krüger Verlag

Ihr Vater lebt im gleichen Ort auf einem Bauernhof. Die Mutter hatte die Familie verlassen und war spurlos verschwunden, als Elizabeth zwölf Jahre alt war. Seitdem fühlt sich Elizabeth für den verbitterten Vater und Saoirse, eine Kleinkriminelle, verantwortlich. Was Glück, Freude oder Ausgelassenheit bedeutet, hat sie längst vergessen. Dann tritt Ivan in ihr Leben.

Ivan gibt es eigentlich gar nicht - das heißt: Nur wer ihn sehen will, kann ihn auch sehen. Dies sind normalerweise ausschließlich Kinder. So ist auch Ivan überrascht, als Elizabeth ihn plötzlich wahrnimmt. Er zeigt ihr, dass zum Leben auch andere Dinge gehören als Pflichterfüllung und Ordnung.

Schließlich verliebt er sich in sie, aber eine Beziehung zwischen der pragmatischen Frau und dem Unsichtbaren ist natürlich äußerst problematisch. Ivan muss einsehen, dass ein Happy End nicht möglich ist. Was kann er trotzdem tun, damit Elizabeth ihr Glück findet?

Cecelia Ahern hat die Gabe, ihre Geschichten in einen äußerst originellen Rahmen zu packen. In "P.S. Ich liebe Dich" waren Briefe eines Toten der rote Faden. "Für immer vielleicht" ist ein moderner Briefroman: Aus Briefen, Postkarten, E-Mails, Gesprächsnotizen und ähnlichem erschließt sich eine romantische Liebesgeschichte.

Leser sieht Unmögliches dank allwissendem Erzähler

"Zwischen Himmel und Liebe" wiederum wird aus der Perspektive eines allwissenden Erzählers geschildert; so sieht der Leser das Unmögliche in der Beziehung zwischen Ivan und Elizabeth, lange bevor die beiden es selbst erkennen. Er kann sich aber auch herrlich amüsieren über die Designerin, die partout nicht begreift, dass andere Leute Ivan nicht sehen können.

Weniger gefällt in "Zwischen Himmel und Liebe" die Art, wie Cecelia Ahern ihre Protagonisten beschreibt. Vor allem bei der Charakterisierung von Elizabeth greift sie viel zu oft zu Klischees, auch sprachlich. Das schadet dem Eindruck eines gelungenen Unterhaltungsromans. Schön ist dagegen der Schluss: Dass es mit Elizabeth und Ivan nicht gut gehen kann, war klar, eine Art Happy End ist der Autorin aber dennoch eingefallen, ohne dass es aufgesetzt wirkt.

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