Transatlantisches Freihandelsabkommen Buchhandel fürchtet um Buchpreisbindung

Frankfurt · Der deutsche Buchhandel sorgt sich um die Buchpreisbindung. Sie stehe wegen der bevorstehenden Verhandlungen für ein transatlantisches Freihandelsabkommen in Frage, erklärte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Freitag in Frankfurt.

Der Verband forderte die Bundesregierung auf, der EU-Kommission nur dann ein Verhandlungsmandat für das Abkommen zu erteilen, wenn der Kultur- und Mediensektor ausgenommen werde.

Der Verhandlungsentwurf der EU-Kommission sieht laut Börsenverein vor, den transatlantischen Handel mit Waren und Dienstleistungen über alle Industrien hinweg zu liberalisieren und unterschiedliche Regularien zu harmonisieren. Anders als bei internationalen Handelsverträgen der Europäischen Union üblich, solle es dabei keine Ausnahme für Kultur und audiovisuelle Medien geben. Die Frist für die Mandatserteilung läuft am 14. Juni 2013 ab.

"Die Vielfalt und Qualität des deutschen Buchmarktes ist weltweit vorbildlich. Das ist neben der Leistung der Verleger und Buchhändler vor allem der Buchpreisbindung zu verdanken", erklärte der Börsenverein. "Wenn wir Verhältnisse wie in den Städten der USA verhindern wollen, in denen es keine einzige Buchhandlung mehr gibt, und wenn wir ein literarisches Angebot wollen, das nicht auf Mainstream beschränkt ist, dann ist die Buchpreisbindung für gedruckte und digitale Bücher nicht verhandelbar", unterstrich Hauptgeschäftsführer Alexander Skipis. Bundeskulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) und 15 weitere europäische Kulturminister haben nach Angaben des Börsenvereins in einem gemeinsamen Schreiben an die irische EU-Ratspräsidentenschaft und die EU-Kommission das Anliegen unterstützt.

(KNA/felt)
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