Die Lektüren des Thin White Duke Diese Bücher haben David Bowie zu David Bowie gemacht

Eine neue Publikation listet die 100 Werke auf, die den Superstar am meisten beeinflusst haben. Darunter sind einige Überraschungen. Der Popstar soll mit einem Koffer gereist sein, in dem 1500 Werke Platz fanden.

 David Bowie 1977.  Foto: dpa

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Das Verblüffendste ist vielleicht, dass David Bowie gerne Christa Wolf gelesen hat. Vor allem „Nachdenken über Christa T.“, jenen Roman aus dem Jahr 1968, der wenig später auch in englischer Übersetzung erschien. Das ist ein ziemlich tolles Buch, eine schwebende Selbstbefragung. Die Autorin erinnert sich darin an eine verstorbene Freundin, sie spürt dem Wesen der Erinnerung nach und wehrt sich gegen die Wehmut. Sie will die Verstorbene nicht in Bernstein verschließen und in die Gedächtnisvitrine legen, sondern lieber weiterdenken, „weiter denken“, schreibt sie, das sei doch viel gerechter und ihr gemäßer. Bevor Bowie 2013 seine Comeback-Single „Where Are We Now?“ veröffentlichte, soll er viel Christa Wolf gelesen haben. Das Lied sei geprägt von der Atmosphäre dieses Buchs, von dessen Einfluss durchdrungen.