Nur Fakten übernommen Autor Schätzing widerspricht Plagiatsvorwürfen

Frankfurt/Main · Der Roman "Der Schwarm" von Frank Schätzing verkaufte sich in den letzten Monaten herausragend gut und wurde zum Bestseller. Nachdem ein Meeresbiologe den Autor mit Plagiatsvorwürfen konfrontierte und verklagte, meldet sich nun der Schriftsteller zu Wort: "Ich finde es maßlos überzogen zu behaupten, dass ich bei Thomas Orthmann abgeschrieben hätte."

Dies sagte Schätzing der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Er habe lediglich wissenschaftliche Recherchen für den "Schwarm" angestellt. Für eine 1.000-seitige Geschichte, randvoll mit Wissenschaft, müsse man sehr viele Sekundärquellen in Anspruch nehmen. "Dafür habe ich das Internet bemüht und einige Passagen gefunden, aus denen ich bloße Fakten übernommen habe", sagte der Autor.

Schätzing betonte, er habe Orthmann, nachdem er anwaltlich gegen ihn vorgegangen sei, als erstes angeboten, ihn in die Dankesliste aufzunehmen und seine journalistische Arbeit zu erwähnen. "Er sagte gleich, er wolle 15.000 Euro, sonst würde er an die Öffentlichkeit gehen und mich verklagen."

Der Meeresbiologe Thomas Orthmann betreibt eine privat finanzierte nichtkommerzielle Website zum Thema Meeressäugetiere. Er stellte Strafantrag gegen Schätzing wegen Verletzung des Urheberrechts. Orthmann wirft dem Schriftsteller vor, neben zahlreichen Daten und Fakten auch wörtliche Formulierungen seiner Website www.ozean.de übernommen zu haben, ohne dies zu kennzeichnen.

In dem Thriller "Der Schwarm" wird die Menschheit durch die Ozeane bedroht. Schätzing inszeniert ein globales Katastrophenszenario zwischen Norwegen, Kanada, Japan und Deutschland.

(afp)
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