Auszeichnung des Deutschen Buchhandels Autorin Tsitsi Dangarembga mit Friedenspreis geehrt

Frankfurt/Main · Ihre Kreativität zeigt Tsitsi Dangarembga auf vielfältige Weise. Hierzulande wird die Schriftstellerin und Filmemacherin aber erst spät entdeckt, dabei hat sie eine besondere Beziehung zu Deutschland. Nuns hat sie den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels bekommen.

 Autorin Tsitsi Dangarembga aus Simbabwe, Preisträgerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, steht in der Frankfurter Paulskirche.

Autorin Tsitsi Dangarembga aus Simbabwe, Preisträgerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, steht in der Frankfurter Paulskirche.

Foto: dpa/Thomas Lohnes

Tsitsi Dangarembga, Autorin und Filmemacherin aus Simbabwe, hat den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten. Die 62-Jährige habe es geschafft,„uns eine Gesellschaft so nahe zu bringen, dass sie uns zwar nicht restlos verständlich wird, wir sie aber auf uns beziehen können, auf uns und unsere eigenen Unzulänglichkeiten“, sagte die Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Karin Schmidt-Friderichs, am Sonntag in Frankfurt. Dangarembga sei „eine weithin hörbare Stimme Afrikas in der Gegenwartsliteratur.“

Die Laudatio in der Paulskirche hielt die kenianische Germanistin und Soziologin Auma Obama. „Du bist nicht gewöhnlich, ein gewöhnliches Leben war keine Option für Dich“, sagte sie über ihre Freundin. Und: „Du bist eine der erfolgreichsten und wichtigsten Stimmen auf dem afrikanischen Kontinent und hoffentlich bald mit dem Preis weltweit.“

Dangarembga veröffentlichte 1988 ihren gefeierten Debüt-Roman „Nervous Conditions“ als ersten Teil einer autobiografisch geprägten Trilogie. Die drei Bücher beschreiben am Beispiel einer heranwachsenden Frau den Kampf um das Recht auf ein menschenwürdiges Leben und weibliche Selbstbestimmung in Simbabwe.

Von 1989 bis 1996 studierte Dangarembga in Berlin Filmregie und kehrte später mit ihrem deutschen Mann nach Simbabwe zurück. In ihren Filmen thematisiert sie Probleme, die durch das Aufeinandertreffen von Tradition und Moderne entstehen. Der Friedenspreis ist mit 25 000 Euro dotiert.

(lha/dpa)
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