Buchmesse bietet mehr als Bücher Ausstellungen als Abwechslung vom Schmökern

Frankfurt/Main (rpo). 350.619 Bücher werden auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse von internationalen Ausstellern präsentiert. Überall befinden sich volle Bücherregale, unzählige Kataloge und schmökernde Menschen. Wer sich bei seinem Rundgang durch die Messe aber genau umguckt, findet dort auch ein umfangreiches Ausstellungsprogramm, das die Präsentationen der Verlage unterstützt.

So begegnen dem Messebesucher auf seiner Wanderung durch die Hallen in einem Verbindungsgang politische Karikaturen aus arabischen Ländern - präsentiert von der Friedrich-Ebert-Stiftung unter dem Titel "Lustig - Listig - Lästig". "Ich denke, also fliehe ich" untertitelt da ein algerischer Zeichner das Bild einer rasch dahineilenden Familie. Urnen für "saubere Wahlen" werden gezeigt als Waschmaschine mit Vorhängeschloss. Und ein marokkanischer Karikaturist stellt die Situation in seinem Land dar, indem er eine magere abgerissene Figur zeigt, die auf dem Kopf in einem plüschigen Sessel einen wohl genährten Fettwanst auf dem steinigen "Weg zu Entwicklung, Demokratie und Entwicklung" trägt.

Der Ehrengast der diesjährigen Messe selbst, die Arabische Welt, zeigt in einem Zelt auf dem Messegelände faszinierende Beispiele arabischer Kalligraphie, die durch ihre ornamentale Üppigkeit fesseln und den Besucher weiter in das Zelt und damit in die arabische Welt hineinziehen. Dort befindet er sich dann plötzlich auf einem kleinen Basar, kann Teppiche, reich verzierte Säbel, Schmuck und allerlei Kunsthandwerk kaufen. Seit Mittwoch ist im Frankfurter Museum für Angewandte Kunst auch die Ausstellung "Geschriebene Welten - Arabische Kalligraphie und Literatur im Wandel der Zeit" zu sehen.

Wer auf der Messe Lust auf die arabische Welt auch jenseits der Literatur bekommen hat, findet dort auch eine Präsentation von Welterbestätten in den arabischen Ländern. Große Plakattafeln zeigen und erläutern Felsenmalereien in Algerien, die irakische Stadt Harta, die schon im ersten Jahrhundert nach Christus den Römern Widerstand leistete, oder die gut erhaltene Römerstadt Leptis Magna in Libyen.

Im Comic-Zentrum präsentieren Nachwuchs-Karikaturisten ihre Zeichnungen und stellen sich damit dem Publikumsvotum. Im Cafe des Comic-Zentrums werden gar die Tischplatten zur Ausstellungsfläche - Manga-Fans gestalteten Blätter zum Thema Film, die während der Messe unter einer Glasplatte die Tische zieren.

Wie könnte es aber anders sein, auch das Ausstellungsprogramm der Buchmesse kommt natürlich nicht ganz ohne Bücher aus. Im Comic-Zentrum zeigt das italienisch-afrikanische Kulturmagazin "Africa e Mediterraneo" afrikanische Comics, die sich unter anderem mit dem Thema Menschenrechtsverletzungen auseinandersetzen. Und die Deutsche Stiftung Buchkunst wirbt an ihrem Stand mit den Ausstellungen "Buchkunst international" mit bibliophilen Bänden aus 33 Ländern sowie der Schau "Die schönsten deutschen Bücher 2003" für das, was trotz allem anderen Star der Messe bleibt: Bücher, Bücher, Bücher.

(afp)
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