Online-Händler fordert Preisnachlässe Amazon blockiert angeblich Buchverlage in Europa

Frankfurt · Der Online-Versandhändler Amazon übt nach einem Zeitungsbericht starken Druck auf Buchverlage aus und drückt ihnen massive Preisnachlässe auf. Wer sich dem Druck nicht beuge, müsse damit rechnen, dass seine Bücher später ausgeliefert würden.

Rheinberg: Einblick in das Innere von Amazon
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Das schreibt die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (F.A.Z.) am Freitag. Ähnlich verhalte sich Amazon auch in den USA und anderen Ländern Europas.

Wie die Zeitung weiter berichtet, fordert Amazon von dem schwedischen Verlagskonzern Bonnier, zu dem bekannte deutsche Verlage wie Ullstein, Piper, Berlin und Carlsen gehören, höhere Rabatte bei der Belieferung mit E-Books.

Um Druck auf Bonnier auszuüben, würden seit Anfang Mai zahlreiche Titel von dem Konzern angehörenden Verlagen nur mit langen Lieferfristen verkauft, obwohl die jeweiligen Titel problemlos vorrätig wären.

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Foto: afp, JOHN MACDOUGALL

Amazon bestätigte auf eine Anfrage von Bonnier, dass diese Verzögerungen in Zusammenhang mit den laufenden Verhandlungen stehen, so die Ullstein-Verlegerin Siv Bublitz gegenüber der Zeitung.

Die bislang üblichen Rabatte von dreißig Prozent für E-Books will der Internethandelskonzern auf vierzig bis fünfzig Prozent erhöht sehen. Darin sehen Branchenkenner den Versuch, sich selbst die marktbeherrschende Stellung am E-Book-Markt zu sichern.

Andere deutsche Verlage sind nach einer F.A.Z.-Umfrage bislang nicht mit solchen Forderungen konfrontiert worden.

(KNA)
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