Deutscher Buchhandel Friedenspreis für einen mitfühlenden Ökonom

Frankfurt · Unter Ökonomen gilt der Philosoph und Wirtschaftswissenschaftler Amartya Sen als „Gewissen seines Fachs“. Der Deutsche Buchhandel hat ihn jetzt mit dem Friedenspreis ausgezeichnet. Eine würdige Wahl.

 Der indische Wirtschaftswissenschaftler und Philosoph Amartya Sen erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2020.

Der indische Wirtschaftswissenschaftler und Philosoph Amartya Sen erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2020.

Foto: dpa/Anindito Mukherjee

Der Inder und Weltbürger Amartya Sen (86) ist einer der originellsten Denker der Wirtschaftswissenschaft. Als erster Asiate erhielt er 1998 den Nobelpreis für Ökonomie. Zugleich passt er so gar nicht in das Schema eines kühlen Wirtschaftsexperten, der alles den ökonomischen Tugenden wie Effizienz, Sparsamkeit, Fleiß oder Stabilität unterordnet. Der Deutsche Buchhandel ehrt nun den indischen Staatsbürger, der im amerikanischen Cambridge in der Nähe von Boston lebt, mit dem renommierten Friedenspreis. Die Auszeichnung ist mit 25.000 Euro ist die Auszeichnung dotiert. „Wir ehren mit Amartya Sen einen Philosophen, der sich als Vordenker seit Jahrzehnten mit Fragen der globalen Gerechtigkeit auseinandersetzt und dessen Arbeiten zur Bekämpfung sozialer Ungleichheit in Bezug auf Bildung und Gesundheit heute so relevant sind wie nie zuvor“, begründete der Stiftungsrat seine Wahl.