Null Punkte für Beitrag aus dem Mutterland des Pops Brachte Politik das Grand-Prix-Desaster?

London (rpo). Mit null Punkten landete Großbritannien am Samstagabend in Riga auf dem letzten Platz. War der Song aus dem Mutterland des Pops Opfer der Politik? Aus "politischen Gründen" belege man den letzen Rang, war sich der Komponist des Songs sicher.

Martin Isherwood, Verfasser des Beitrags "Cry Baby", das von dem Duo Jemini aus Liverpool vorgetragen wurde, sagte der BBC: "Wir wurden Opfer einer negativen Reaktion auf die britische Rolle im Irak-Krieg. Wir sind im Moment politische Außenseiter. Dafür haben wir als Land jetzt zahlen müssen."

Mit dem Song von Chris Crosbey und Jemma Abbey hatte der fünffache Gewinner Großbritannien zum ersten Mal in der Eurovisionsgeschichte nicht einen einzigen Punkt bekommen. "Es war ein großartiges Lied", sagte Isherwood, Leiter der Musikabteilung an dem von Paul McCartney gegründeten Institut für darstellende Künste in Liverpool. Isherwood verurteilte den Wettbewerb als ein "extrem politisches Lotteriespiel".

"War unser Song etwa schlechter als der von Österreich?", fragte er im BBC-Rundfunk entrüstet. "Niemals". Im Gegenteil, die Zuschauer in Riga seien von der britischen Tanz- und Gesangseinlage "elektrisiert" gewesen.

Cheryl Baker, die 1981 mit der Band Bucks Fizz den Eurovisions- Wettbewerb für Großbritannien gewonnen hatte, meinte hingegen: "Wir hatten diesmal einfach den falschen Song." Natürlich spiele die Politik immer eine Rolle. "Aber trotz der Politik, trotz des Euro, hätten wir am Samstagabend niemals gewonnen. Das sahen auch viele andere Beobachter so. ARD-Moderator und Grand-Prix-Veteran Peter Urban meinte nach dem Beitrag: "Das Lied war nicht schräg, aber einige Töne."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort